Erwin Koch

(*1932), deutscher AphoristikerFoto: Erwin Koch

Gehöre ich da überhaupt rein? Beim Blick auf die beteiligten Autoren habe ich Anlass zur Bescheidenheit. Anders als die meisten Kollegen habe ich bisher nur ein einziges Buch geschrieben, bekam also auch noch keinen Literaturpreis, der für reine  Aphoristiker ja bekanntlich  nicht vergeben wird. Trotzdem springe ich hier einfach  mal rein in diesen Pool edler Meister der schreibenden Zunft.

Wie hat’s angefangen? Meinen ersten Aphorismus schrieb ich vor 25 Jahren eher beiläufig für ein von mir herausgegebenes Fachblatt der Kommunikationswirtschaft. Als die Wirtschaftsredaktion der „Welt“ ihn prompt zitierte, gab’s kein Halten mehr. Jede Woche kam ein weiterer Gedanke hinzu, was sich schließlich zu einem runden Aphorismenband ausgewachsen hat: „Beim Denken abgefallen. Notizen eines gnadenlosen Federkiels.“ Inzwischen ist das Buch zwar vergriffen, kann aber bei entsprechenden „Rauchzeichen“ aus der Szene mit frischer Produktion und im doppelten Umfang neu verlegt werden. 

Gretchenfrage. Thomas Schefter fragt, „wo oder wie die Ideen kommen“. In glücklichen Fällen stehe ich damit schon morgens auf – herzlichen Dank an das Unterbewusstsein. Sonst aber muss ich dafür richtig schuften. Dann greife ich mir einen leckeren Begriff – sagen wir mal „Fastfood“. Den lasse ich so lange durch die grauen Zellen rieseln bis es eine mentale Rückmeldung  gibt: „Die dicksten Freunde trifft man bei McDonald’s.“ Und da wir gerade in der Küche sind: „Die meisten Anschläge werden mit dem Kochlöffel verübt.“  Im Ergebnis also ein Potpourri der Pointen zu den heikelsten Fragen des Lebens. Und dass hier – ganz nebenbei – ein Insider aus Presse, Werbung und TV aus der Schule plaudert, füllt die Waffenkammer dieser Webseite dann auch mit entsprechenden Bezügen: „Sex in der Werbung ist die beste Methode, vom eigentlichen Produkt abzulenken. 

Erwin Koch und der Doppelgänger. Dass es mich gleich zweimal gibt, ist ein reines Gerücht. Richtig ist aber, dass es einen weiteren deutschen Autor meines Namens gibt. Dieser Erwin Koch aus der Schweiz, ein ehemaliger SPIEGEL-Reporter, ist länger im Geschäft. Ein bekannter Autor also, der bereits mehrfach den Egon-Erwin-Kisch-Preis gewonnen hat. Für seinen älteren Kollegen also eine Ehre, mit ihm verwechselt zu werden? Leider nein, denn es gab bisher sowohl bei Amazon wie auch bei Wikipedia eine Reihe falscher  Zuordnungen von Autor und Titel.. Da aber mein eigener kleiner Aphorismenband inzwischen vergriffen ist, hat sich dieses Ärgernis in Wohlgefallen aufgelöst.

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