Gedicht zum Thema: Dreck
Das Kind, dem ein fürstlich Kleid
man anzog, und das Juwelen um seinen
Nacken trägt, verliert alle Freude an seinem
Spiel, behindert vom Kleid bei jedem Schritt.
Aus Furcht, es könnte zerreißen, vom
Staube befleckt sein, hält es sich fern von
der Welt und fürchtet beinah sich zu regen.
Mutter, es ist kein Gewinn im Zwang
deines Putzes, wenn er uns ausschließt
vom heilsamen Staube der Erde, wenn
er des Rechts uns beraubt, hinzuzutreten
zum großen Markt des gemeinen menschlichen
Lebens.
(1861 - 1941), in Bengali: Ravindranath Thakur, indischer Dichter und Philosoph, Nobelpreisträger für Literatur 1913
Quelle: Tagore, Sangesopfer (Gitanjali), dt. von Marie Luise Gothein, München 1914