Lexikon: Maxime

[von lateinisch maxima regula »oberste Norm«] die, Grundsatz, Prinzip; als literarische Gattung Denkspruch, Lebensregel, so die im frühen Mittelalter verbreiteten »Dicta Catonis«. Zu einer hohen Form philosophischer Aussage wurden die Maximen bei den französischen Moralisten (z.B. bei François de La Rochefoucauld und Luc de Vauvenargues) und in Goethes »Maximen und Reflexionen« (herausgegeben 1840).
Für Immanuel Kant ist eine Maxime die eine Handlung bestimmende subjektive Regel, im Unterschied zum »Imperativ« als dem objektiven Prinzip, nach dem jedes vernünftige Wesen handeln soll (kategorischer Imperativ).
Die Maxime kann durch das Mittel der Variation sogar Gemeinplätzen Tiefsinn verleihen und tiefsinnige Formulierungen ins Groteske oder Absurde umbiegen.
Eines scheint dabei unumgänglich zu ihr zu gehören: Sie setzt nicht nur eine geistreiche Sprache und eine hochdifferenzierte Aussagekraft von pointierter Schärfe voraus, sondern auch eine tiefe, zur Besinnlichkeit philosophischer Klärung und zur Selbstkritik neigende Persönlichkeit.