85 Zitate und 19 Gedichte deren Autor/Quelle 'Margot S. Baumann' enthält.
Früher hatten wir Angst davor, was die Zukunft uns bringen wird. Heute fürchten wir, daß die Vergangenheit uns nicht losläßt.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
Wind
In meinen Haaren spielte der Wind
Er trug der Sehnsucht leichte Flügel
Ich staunte wie ein kleines Kind,
Ob seiner freigelassnen Zügel.
Ich wollt auf seinem Rücken reiten.
Wollt fliehen vor der Erde Müh'.
Auf weiten Reisen ihn begleiten.
Am Abend spät, am Morgen früh.
Er zeigte mir das Himmelsblau.
Die Grenzen ich verloren hätt'.
In einem Tag, vom Kind zur Frau.
Für vieles ist es nun zu spät.
Heut steh ich auf dem Rand der Klippen.
Der Wind an meiner Seele reißt.
Salz brennt wie Feuer auf den Lippen.
Was mir die Zukunft noch verheißt?
Als Kind hab ich dem Wind vertraut.
Er war der Bruder meiner Seele.
Träume hab' ich auf Sand gebaut.
Verstand kommt mir jetzt in die Quere.
Unschuld verliert man mit den Jahren.
Den Glauben erst viel später dann.
Noch immer spielt der Wind mit meinen Haaren.
Den ich noch immer fühlen kann.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
Nacht
Die Nacht senkt ihre weichen Arme,
Über die Welt und sendet Ruh.
Schließt eure Augen, habt Erbarmen.
Die Dunkelheit deckt alles zu.
Für kurze Zeit, wir finden Frieden.
Der Schlaf lockt mit Vergessenheit.
Geschichten, die wir heut‘ geschrieben.
Sind nicht für alle Ewigkeit.
Nur kurz wir auf der Erde weilen
Nicht immer bleibt etwas zurück.
Manch‘ Wunde wird nie wieder heilen.
Nicht alle finden etwas Glück.
Viel Leid manch einer hat gesehen.
Die Unschuld uns schon früh geraubt.
Der Geist, zu klein um zu verstehn.
Annehmen kann nur der, der glaubt.
Der Morgen von allein wird kommen.
Die Hoffnung dann erneut erwacht.
Wir haben uns viel vorgenommen,
Denn irgendwo, ist immer Nacht.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
Ich glaube immer wieder an das Gute im Menschen, bis sie mir das Gegenteil beweisen. Die Beweise häufen sich.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
Alleine geboren, allein gestorben, dazwischen
diverse Berührungsversuche.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
Manchmal stehen wir, um den geraden Weg zu gehen,
uns nur selber im Wege.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
Auf welche Seite die Waage schlägt, ist nicht relevant, sie zeigt doch jedesmal nur zu Boden.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
Der Wind trägt uns immer nur so weit, wie wir es zulassen.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
Manchmal muß man weinen,
damit der Blick wieder klar für das Wesentliche wird.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin
"Die gute alte Zeit",
man spricht so gern von ihr.
Gut ist, daß sie vorbei
und ich mit ihr.
© Margot S. Baumann (*1964), Schweizer Lyrikerin und Aphoristikerin