2 Gedichte von Elke Abt.
Seltsame Tiere
Der Katzenhai kann nicht miauen,
ist stumm und schwimmt im Meer herum,
der Sekretär ist nur ein Vogel
in Afrika und ziemlich dumm.
Er kann nicht lesen und nicht schreiben
und braucht dazu auch kein Kontor,
die Posthornschnecke kann nicht tuten,
wie stellt man sich denn dieses vor?
Der Admiral, der ist ein Falter
und nicht ein hoher Offizier,
ein Schmetterling der bunten Sorte
und ein sehr flatterhaftes Tier.
Die Kegelrobbe kann nicht kegeln,
die Meerkatze lebt nicht im Meer,
sie wohnt im Urwald auf den Bäumen
und springt dort oben hin und her.
Der Wolfsbarsch hat kein graues Fell
und kommt nicht aus dem Wasser raus,
der Blaue Wiener ist ein Tier
und lebt in dem Kaninchenhaus.
Er hat mit Wien und Österreich
nun ganz gewiss nicht viel am Hut.
Am liebsten frisst er Löwenzahn
und findet frische Möhren gut.
Der Abendsegler kann nicht segeln
und sitzt auch nicht in einem Boot.
Als Fledermaus wär’ er im Wasser
mit Sicherheit bald mausetot.
In der Dämmerung fliegt der Säuger
Insektenschwärmen hinterher
und sammelt sie in seinem Mäulchen
zum augenblicklichen Verzehr.
So könnte man noch eine Weile
gewisse Tiere hier beschreiben,
doch kann man sich auch anderweitig
und sinnvoll seine Zeit vertreiben.
© Elke Abt (*1941), Rentnerin
Die deutsche Sprache
Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd,
bei manchem ist es umgekehrt,
ein flotter Trinkspruch, zugegeben,
doch sollte man nicht danach streben.
Auch wissen wir, dass Menschen essen,
bei den Tieren heißt es fressen.
Die Schlange kann jedoch nur schlingen,
um es mal auf den Punkt zu bringen.
Man sieht so manchen Menschen laufen,
um rasch noch etwas einzukaufen,
bei den Pferden heißt das traben,
das ist nichts mehr für alte Knaben.
Die Steigerung nennt man salopp
bei unseren Pferden den Galopp,
beim Menschen sagt man dazu rennen,
um es richtig zu benennen.
Ich liebe unsere deutsche Sprache,
mit der man gut fast jede Sache
detailliert beschreiben kann,
verständlich so für jedermann.
Warum soll man in vielen Dingen
die Wörter stets in Englisch bringen?
Die deutsche Sprache ist doch schön
und sollte nicht verloren geh’n.
© Elke Abt (*1941), Rentnerin