14 Zitate und 2 Gedichte von Wolfram von Eschenbach.
Die Lieb’ hat Freude wie Beschwer.
Wer der Liebe Freud und Qualen
legt’ in verschiedne Waagschalen,
hielt er ewig sich am Wägen,
sie blieben gleichschwer allerwegen.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Hat ein Herz getreue Sinne,
so wird’s nimmer frei von Minne,
sei's zur Wonne, sei’s zur Pein;
wahre Minn’ ist Treu allein.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Wenn Zweifel Herzens Nachbar wird,
die Seele sich in Leid verirrt.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Wessen Leben derart zu Ende geht, daß Gott die Seele nicht geraubt wird durch die Sündenschuld des Leibes, und wer die Gunst der Welt dennoch ehrenvoll zu bewahren versteht, der unterzieht sich einer nützlichen Mühe.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Wem Zweifel an dem Herzen nagt,
dem ist der Seele Ruh’ versagt.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Heilung bedeutet, daß der Mensch erfährt, was ihn trägt, wenn alles andere aufhört, ihn zu tragen.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Die Tafelrunde ist entehrt,
wenn ihr ein Falscher angehört.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Quelle: Eschenbach, Parzival, 1200-1210
Laß, Herre, mich nicht übersehen,
Was mir an Heil und Huld geschehen,
An Seligkeit, die endelos.
Dein Kind und Dein Sippengenoß
Bin ich, Dir ganz ungleicher:
Ich Armer und Du Reicher,
Versippt in Deiner Menschlichkeit,
Doch teilhaft Deiner Göttlichkeit,
Das Vaterunser mich nennet,
Als Kind mich anerkennet.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Wes Leben sich so endet,
Daß er Gott nicht entwendet
Die Seele durch des Leibes Schuld,
Und er daneben noch die Huld
Der Welt mit Ehren sich erhält,
Der hat sein Leben wohlbestellt.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker
Jugend hat viel Herrlichkeit,
Alter Seufzen viel und Leid.
Wolfram von Eschenbach (um 1170 - um 1220), fränkischer Ritter, mittelhochdeutscher Dichter und Epiker