417 Zitate und 1 Gedicht von Jeremias Gotthelf.
Es verliert die schwerste Bürde die Hälfte ihres Drucks, wenn man von ihr reden kann.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Quelle: Keller (Hg.), Ein Gotthelf-Wort für jeden Tag. Ausgewählt und zusammengestellt von Helene Keller, Bern 1935
Das wahre Glück der Menschen ist eine zarte Blume, tausenderlei Ungeziefer umschwirrt sie, ein unreiner Hauch tötet sie.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Quelle: Gotthelf, Geld und Geist oder Die Versöhnung, 1843/44
Es giebt aber auch selten schönere, herzlichere Predigten, als die, welche quellen aus treuen Mutterherzen.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Quelle: Gotthelf, Ueli der Pächter, 1849
Das Herz der Menschen ist ein gar wunderlich Ding, es hat viel Ähnlichkeit mit einer Kalbsleber. Wer das Glück genossen hat, zuweilen mit Köchinnen ein vertraut Wort zu reden, der weiß, wie es mit der Kalbsleber ein sonderbar Ding ist, daß die gleiche Leber zart wird wie Butter oder zäh wie Sohlleder, je nachdem das Feuer ist, auf dem sie sitzt oder sitzen muß. Akkurat so hat es auch des Menschen Herz, das heißt, es wird hart oder weich, bitter oder gut, je nachdem die Luft ist, in welcher er ist, während die entscheidenden Momente über ihn ergehen.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Wo kein Dank beim Empfänger ist, da ist die Gabe kein Segen.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Mit dem ABC kann man richten, Krieg und große Sachen schlichten. Mit erfrorenen Fingern macht man keinen Knoten auf; mit erkältetem Gemüt wird Leichtes schwer vollbracht.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Denn selbst sehen und erkennen können die meisten Menschen nicht, sie sind blind geboren, den Star muss man ihnen stechen. Mancher, im Unrat geboren, merkt ihn nicht, bis man ihm die Nase darauf stößt und ihm sagt: 'Das stinkt'.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Ein vergiftet Gemüt saugt Gift aus den süßesten Blumen.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
In den meisten Fällen tut ein freundlich zutrauliches Wort mehr Wirkung und dringt tiefer als ein strenges, hartes.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Ein Leben ist kein Licht; ein Licht kann ich wieder anzünden. Das Leben ist eine Flamme Gottes; einmal lässt er sie auch brennen auf Erden, dann nicht wieder.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Quelle: Gotthelf, Anne Bäbi Jowäger, 1843/44