27 Zitate und 12 Gedichte von Julius Hammer.
Dem Blicke des zufriednen Sinns alleine
zeigt sich die Welt in immer jungem Scheine
und nie geht seine Sonne niederwärts.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Willst Gutes du und Schönes schaffen,
Das lebensvoll das Leben mehre,
Mußt du dich ernst zusammenraffen
Und darfst nicht scheu'n der Arbeit Schwere.
Da hilft kein Schwärmen bloß und Hoffen,
Kein Traum von künftiger Entfaltung;
Nein, ringen mußt du mit den Stoffen,
Und stark sie zwingen zur Gestaltung.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Fester Grund sei deinem Ich,
nie dein Wort zu brechen!
Drum vor allem hüte dich,
Großes zu versprechen!
Aber, auf dich selbst gestellt,
handle groß im Leben,
so, als hättest du der Welt
drauf dein Wort gegeben.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Und wenn dir Gottes Ratschluß sendet
Der schwersten Prüfung höchste Pein,
Dann hast du's, ganz ihm zugewendet,
Mit ihm zu tun und dir allein;
Davon laß nicht die Lippe sprechen,
Ob dir das Herz auch brechen will,
Laß es in tausend Stücke brechen,
Nur vor den Menschen schweige still.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Es trägt wohl mancher Alte,
Deß Herz längst nicht mehr flammt,
Im Antlitz eine Falte,
Die aus der Kindheit stammt.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Quelle: Hammer, Schau um dich und schau in dich. Dichtungen, 1851
Was rief so laut, welch ernster Ton
Ist unsern Glocken heut entflohn!
Die Glocken riefen durch die Nacht:
Bald ist des Jahres Lauf vollbracht!
Einst schwindet Erde, Nacht und Tod,
Sieg wird der Kampf, Licht wird die Nacht,
Wenn wir des Lebens Lauf vollbracht.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Wer nicht glücklich ist, fühlt sich leicht am unglücklichsten beim ersten Erwachen des Frühlings. Wenn die Natur aufzuleben anfängt, möchte es so gern auch das Herz. Kummer und Sorgen drücken dann doppelt schwer.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Quelle: Hammer, Einkehr und Umkehr. Novelle, 1856
Aufrichtigkeit verträgt sich sehr wohl mit der Kunst, zur rechten Zeit zu schweigen, falls sie dann, wenn es die rechte Zeit zu reden ist, keine Umschweife macht, sondern gerade und einfach auf die Sache losgeht.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Quelle: Hammer, Einkehr und Umkehr. Novelle, 1856
Je öfter wir Sterbende sehen, desto mehr lernen wir für das Leben. Im Tode ist das Leben enthalten – dieses ist ein verschlossenes Gefäß, jener der Schlüssel dazu. Shakespeare sagt: "Beachtet wird da Leben erst zuletzt!"
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Quelle: Hammer, Adlig und Bürgerlich. Novelle, 1838
Lieblos Gebot lähmt des Gehorchens Pflicht.
Julius Hammer (1810 - 1862), Friedrich Julius Hammer, deutscher Novellist, Komödienschriftsteller und Redakteur
Quelle: Hammer, Schau um dich und schau in dich. Dichtungen, 1851