165 Zitate und 3 Gedichte von Angelus Silesius.
Gleichschätzung macht Ruh
Wenn du die Dinge nimmst ohn allen Unterscheid,
So bleibst du still und gleich in Lieb und auch in Leid.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Christ, mit dem halben Teil wirst du Gott nicht begaben,
Er will das Herze ganz und nicht die Hälfte haben.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Mensch, ist was Guts in dir, so maße dichs nicht an,
Sobald du dirs schreibst zu, so ist der Fall getan.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Nimm, was der Herr dir gibt, er gibt das Groß im Kleinen,
In schlechten Schlacken Gold, ob wirs zwar nicht vermeinen.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Der Glaube, Senfkorn groß, versetzt den Berg ins Meer:
Denkt, was er könnte tun, wenn er ein Kürbis wär.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Ein Narr ist viel bemüht; des Weisen ganzes Tun,
Das zehnmal edeler, ist Lieben, Schauen, Ruhn.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Alls gilt dem Weisen gleich; er sitzt in Ruh und Stille,
Geht es nach seinem nicht, so gehts nach Gottes Wille.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Fragst du, wie Gott, das Wort, in einer Seele wohne?
So wisse: wie das Licht der Sonnen in der Welt,
Und wie ein Bräutgam sich in seiner Kammer hält,
Und wie ein König sitzt in seinem Reich und Throne,
Ein Lehrer in der Schul, ein Vater bei dem Sohne
Und wie ein teurer Schatz in einem Ackerfeld
Und wie ein lieber Gast in einem schönen Zelt,
Und wie ein Kleinod ist in einer guldnen Krone,
Wie eine Lilie in einem Blumental
Und wie ein Saitenspiel bei einem Abendmahl
Und wie ein Zimmetöl, in einer Lamp entzunden,
Und wie das Himmelsbrot in einem reinen Schrein
Und wie ein Gartenbrunn und wie ein kühler Wein:
Sag, ob er anders wo so schöne wird gefunden?
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Tod ist ein selig Ding: je kräftiger er ist,
Je herrlicher daraus das Leben wird erkiest.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675
Geh hin, wo du nicht kannst: sieh, wo du siehest nicht;
Hör, wo nichts schallt und klingt, so bist du, wo Gott spricht.
Angelus Silesius (1624 - 1677), dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter
Quelle: Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1675