23 Zitate und 1 Gedicht von Ewald Christian von Kleist.
Späte Strafen sind wie späte Arzeneien.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Prosaische Aufsätze, 1761. VIII. Gedanken über verschiedene Vorwürfe
Wer sich viel über Undankbarkeit beschwert, ist ein Taugenichts, der niemals aus Menschlichkeit, sondern aus Eigennutz, andern gedienet hat.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Prosaische Aufsätze, 1761. VIII. Gedanken über verschiedene Vorwürfe
Je weniger jemand ist, je mehr Stolz wird er haben, und je geneigter wird er sein, an andern Fehler, gute Eigenschaften aber nicht zu bemerken.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Prosaische Aufsätze, 1761. VIII. Gedanken über verschiedene Vorwürfe
Je tugendhafter jemand ist, desto angenehmer und leutseliger wird er im Umgange sein.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Prosaische Aufsätze, 1761. VIII. Gedanken über verschiedene Vorwürfe
Der Charakter der Menschen ist ihren Gesichtern eingepräget. Alle Leidenschaften verursachen besondere Züge in dem Gesicht. Sind sie von langer Dauer, so werden die Züge unauslöschlich.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Prosaische Aufsätze, 1761. VIII. Gedanken über verschiedene Vorwürfe
Wollüstige Leute haben gemeiniglich nur so viel Verstand, als sie zu ihrer Wollust gebrauchen.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Prosaische Aufsätze, 1761. VIII. Gedanken über verschiedene Vorwürfe
Ja Freund! oft trinket der Mensch die Lust in Strömen und dürstet,
Der Glücklichste stirbt unter Wünschen; ein Tropfen Kummers verbittert
Ihm ganze Meere von Freude. Die Einbildung spornt seine Triebe,
Wie Rösse reißen sie aus, die Zwang und Zügel verachten,
Und ziehn ihn mit sich zum Abgrund.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Gedichte. Der Frühling. Aus: Die Unzufriedenheit des Menschen. An Herrn Professor Sulzer
Die Winterlandschaft, die dein Pinsel hier gebiert,
Ist furchtbar wie der Winter selbst; ich seh sie an, – mich friert.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Gedichte. An Herrn Hempel, als er eine Winterlandschaft malte
Es ist eine falsche Maxime, daß man alle Verbrechen das erste Mal gelinde bestrafen soll. Man bestrafe sie hart, damit die Vorstellung der Strafe stärker werde, als die Vorstellung der Lust, die das Verbrechen wirkt. Laster, die zur Gewohnheit geworden sind, sind nicht auszurotten.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Prosaische Aufsätze, 1761. VIII. Gedanken über verschiedene Vorwürfe
Es stirbt der Glücklichste wünschend.
Ewald Christian von Kleist (1715 - 1759), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Kleist, E. C., Gedichte. Aus: Der Frühling