1985 Zitate von Peter Rudl.
Wer schon nicht kämpfen kann oder mag, soll gefälligst gläubig werden, denn Geist heißt vor allem Kampf mit sich selbst und duldet keine Nachlässigkeit gegenüber dem Glauben.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
In besseren Umständen liegen die besten bereits hinter einem.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Schuld: anerkennen, daß keiner frei davon ist, und nicht zuletzt ehrlich dazu stehen. Dreh- und Angelpunkt jedweder Charakterbildung. Hierbei gibt es keinen schlechten noch guten. Entweder man hat einen oder man hat keinen.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Liebe ist ein naives Wiegenlied der Seele und darum sehr beliebt, während der Geist für ihren Schlafentzug steht. Je höher er freilich entwickelt ist, desto
grausamer gerät die Prozedur, was deren Beliebtheit freilich alles andere als zuträglich ist und mitunter in pure, gern als Spiritualität apostolierende Verleugnung des Geistes mündet.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Die Hölle sollte Privatsache bleiben und nicht à la Sartre auf der Folie einer oft noch verfehlten Selbstwahrnehmung auf andere projiziert werden. Daß diese freilich oft genug die ihnen so in den Schoß gefallene Macht beim Schopf packen und sie gerade in geduckten Geistern und vornehmlich trägen Köpfen schüren, bleibt davon unbenommen.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Ohne Verachtung kein Vertrauen, und sei es auch Todesverachtung.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker