34 Zitate und 2 Gedichte von Friedrich Spielhagen.
Die Frauen ertragen von den Männern unsäglich viel, fast alles – nur vernachlässigt zu werden, ertragen sie nicht.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Quelle: Spielhagen, Allzeit voran. Roman, 1871
Die Vagabunden sind das Salz der Erde.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Quelle: Spielhagen, Problematische Naturen, 1861
Sicher trägt wenig so zur Bildung unseres Herzens bei, als die Bravheit eines Vaters, die Liebe einer Mutter. Eine freudlose Jugend ist nur zu oft das traurige Vorspiel zu einem freudlosen, vergrämten, menschenscheuen, ja menschenfeindlichen Alter.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Quelle: Spielhagen, In Reih' und Glied. Ein Roman in neun Büchern, 1866
Trauer ist die passive Stimmung, die Stimmung jemandes, der einsieht, daß er gegen das Geschick nicht ankämpfen kann und sich wohl oder übel zum Dulden bequemt. Es gibt aber Charaktere, die sich wehren, so lange es geht, nicht die Waffen in demütiger Ergebung strecken, sondern sie zerbrechen und dem Sieger trotzig vor die Füße werfen.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Quelle: Spielhagen, Durch Nacht zum Licht. Roman, 1862
Das Genie braucht in seinem Schaffen nicht die Regeln eines strengen Systems immer oder überhaupt nur im Auge zu haben, denn es trägt diese Regel in sich, so sehr, daß wir hinterher aus im Feuer der Schaffenslust, scheinbar regellos, entstandenen Werken den ganzen Kanon der Ästhetik abstrahieren können.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Wir sündigen, wenn wir dem Gesetze nicht folgen, das uns regiert, wenn wir der Liebe nicht folgen. Sie ist das allgewaltige Band, das alle Geschlechter der erdgeborenen Menschen vom Anfang bis zum Ende zusammengehalten hat und halten wird, die allmächtige Sonne, vor deren holdem Strahl es wieder lenzen muß auch in dem dunkelsten, trübsten Herzen.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Quelle: Spielhagen, Was die Schwalbe sang. Roman, 1873
Jeder edlere Mensch weiß und hat zu seinem Schmerze tausendmal an sich erfahren, wie schwer es ist, gerecht und billig zu sein gegen geliebte Personen, geschweige denn gegen solche, die uns fremd sind, oder gar feindlich gegenüberstehen.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Nicht, was uns unser Wähnen, Wollen, Wünschen als möglich, ja notwendig erscheinen läßt; nicht, was wir glauben, tun zu sollen oder zu können, selbst nicht, was wir zu tun beschlossen haben, macht uns zu dem, was wir sind, sondern was wir in dem gegebenen Augenblick wirklich tun.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Quelle: Spielhagen, Hammer und Amboss. Roman in fünf Bänden, 1869
Der sicherste, oft der einzige Weg, einen Menschen besser zu machen, ist der, ihn für besser zu sehen.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Quelle: Spielhagen, Hammer und Amboss. Roman in fünf Bänden, 1869
Wie ein Abschnitt unseres Lebens – ja selbst wie der Hintergrund, auf den dieser Lebensabschnitt gezeichnet ist, uns in der Erinnerung erscheinen soll – das hängt doch schließlich davon ab, ob es in unserer Seele während der Zeit hell oder dunkel ist.
Friedrich Spielhagen (1829 - 1911), deutscher Gymnasiallehrer, Redakteur und Schriftsteller der Gründerzeit
Quelle: Spielhagen, Hammer und Amboss. Roman in fünf Bänden, 1869