1 Zitat und 2 Gedichte von Ernst Pfeiffer.
Trauriges Lied
Sie wuchsen auf und waren jung
Und liefen Hand in Hand,
Und eines Abends, keiner weiß,
Da hob ein Stern mit Neigen leis
Ein Goldgespinste los –
Sie sanken nieder glanzumspannt
Und sanken tief in Traumes Schoß
Mit langer leiser Liebkosung.
Und wachten auf im Wunderwald
Und liefen Hand in Hand,
Und eines Abends, keiner denkt,
Da ward aus seiner Bahn gelenkt
Der Stern zu anderm Ort –
Sie fanden alles unbekannt
Und irrten um, der da, der dort,
Geworden leer und alt.
Ernst Pfeiffer (1876 - 1938), deutscher Schriftsteller und Begründer der monarchistischen Zeitschrift »Der Aufrechte« (gleichzeitig dessen verantwortlicher Schriftleiter und Herausgeber) sowie des »Bundes der Aufrechten«
Arme Seele
Bist du nah, und Stirn und Wange
Schimmern meinem Blick –
Findt die Seele wirr und bange
Kaum in sich zurück.
Kann das Aug, wohin ich's sende,
Nichts mehr von dir sehn –
Hört die Seel durch alle Wände
Deinen Atem gehn.
Tut am Haus die Türe klappen,
Wird's so öd, so weit –
Muß die arme Seel nachtappen
In der Dunkelheit.
Ernst Pfeiffer (1876 - 1938), deutscher Schriftsteller und Begründer der monarchistischen Zeitschrift »Der Aufrechte« (gleichzeitig dessen verantwortlicher Schriftleiter und Herausgeber) sowie des »Bundes der Aufrechten«
Worte, der in der Sprache bewahrte Lebenssame, treiben um im Zufallswinde und werden uns zu Schicksal.
Ernst Pfeiffer (1876 - 1938), deutscher Schriftsteller und Begründer der monarchistischen Zeitschrift »Der Aufrechte« (gleichzeitig dessen verantwortlicher Schriftleiter und Herausgeber) sowie des »Bundes der Aufrechten«