48 Zitate und 1 Gedicht von Egon Friedell.
Diese Machthaber waren also nichts anderes als gewendete Finsterlinge und erhärteten nur von neuem die psychologische Tatsache, daß Toleranz dem Durchschnitt der Menschheit ganz wesensfeindlich ist.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, Kulturgeschichte der Neuzeit, 3 Bde., 1927-31. Zweites Buch. Drittes Kapitel: Die Agonie der Barocke. Das Genie
Kultur ist und bleibt nun einmal das Gegenteil von Natur.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, Kulturgeschichte der Neuzeit, 3 Bde., 1927-31. Zweites Buch. Drittes Kapitel: Die Agonie der Barocke. Le siècle des petitesses
Die große Majorität der Menschheit jedoch, die weder durch Züchtung noch durch Philosophie in den Stand gesetzt ist, frei zu sein, würde der trostlosesten Langeweile verfallen, wenn sie nicht durch tausend Zwangsmaßregeln von sich selbst und ihrer inneren Leere abgelenkt würde.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, Kulturgeschichte der Neuzeit, 3 Bde., 1927-31. Drittes Buch. Drittes Kapitel: Empire. Demokratie und Freiheit
Gott nimmt die Welt nicht ernst, sonst hätte er sie nicht schaffen können.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Zugeschrieben
Besitz jeder Art [...] ist etwas, das unsere Kräfte lähmt, unsere Träume verscheucht, unsere Unruhe beschwichtigt; Besitz ist etwas Philiströses.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, E., Essays
Es ist eine bekannte Tatsache, daß Träume oft viel stärker auf uns wirken als wirkliche Erlebnisse. Woher kommt das? Weil das Erlebnis immer eine viel geringere Realität hat als die Phantasie.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, Die Judastragödie. In vier Bühnenbildern und einem Epilog, entstanden 1916, Erstdruck 1920
Alle gute Philosophie ist im tiefsten Sinne Parodie, Selbstparodie.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, Steinbruch. Vermischte Meinungen und Sprüche, 1922
Aber keine Wahrheit ist eine Privatangelegenheit, niemand hat das Recht, sie dazu zu machen.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, Steinbruch. Vermischte Meinungen und Sprüche, 1922
Der Dichter hat das Thema, sein Zeitalter widersprüchlicher, problemhaltiger, dubioser zu machen, ihm neue Tiefen und Untiefen zu zeigen, es zu irrationalisieren.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, Ecce poeta, 1912
Lieber Leser, wenn schon ich mir so oft widerspreche, so ist es wirklich gänzlich überflüssig, daß auch noch du mir widersprichst.
Egon Friedell (1878 - 1938 (Freitod)), öster. Schriftsteller, Theaterkritiker, Schauspieler, Kulturhistoriker, schrieb auch Essays und Aphorismen
Quelle: Friedell, Steinbruch. Vermischte Meinungen und Sprüche, 1922