38 Zitate und 1 Gedicht von Heribert Rau.
Unser ältestes Buch, die Bibel läßt das erste Verbrechen, wodurch das Böse in die Welt kam, von der ersten Lüge ausgehen.
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Quelle: Rau, Der Fluch unserer Zeit. Sitten-Roman in 2 Theilen, 1863
Ein jeder, der Welt und Leben kennt, weiß, daß, wenn am Morgen eines Tages ein wichtiges Ereignis erzählt wird, dasselbe Ereignis, wenn man es am Abend desselben Tages aus drittem Munde wieder erfährt, gewöhnlich dermaßen vergrößert und entstellt ist, daß man die Tatsache kaum wieder erkennt.
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Der rechte Mensch muß der Leidenschaften zugleich fähig und mächtig sein. Die Überströmungen des Willens gleichen jenen der Flüsse, die alle Brunnen eine Zeitlang verunreinigen; nimmt man aber die Flüsse weg, … so sind eben die Brunnen auch fort!
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Wahrheit, Einfachheit und Natürlichkeit sind allein die festen Säulen wahren Glücks!
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Quelle: Rau, Der Fluch unserer Zeit. Sitten-Roman in 2 Theilen, 1863
Wer die Zukunft fürchtet, hat schon das Leben verloren, und wer die Schmerz nicht kennt, hat Seligkeit nie geahnt!
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Quelle: Rau, Beethoven, ein Künstlerleben. Kulturhistorisch-biographisch geschildert, 4 Bde., 1859
"Das Leben des Fürsten ist ein allgemeines und beständiges Sittengericht." Welcher Fürst aufrichtig geliebt wird, derselbe ist auch würdig der Liebe. Denn nicht durch Gebot wird sie erzwungen, sie ist ein freie Erfindung und selbständig, und nur allda von Gedeihen, wo sie erwidert wir.
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Die Ehe ist unbedingt der wichtigste Schritt des Lebens. Wehe daher allen, die bei diesem Schritt – den Schwächen und Leidenschaften ohnedem so oft irreleiten – Vernunft und Herz nicht hören! Aber hundertmal 'Wehe!' über diejenigen, die als eine bloße Konvenienz, als eine bloße Spekulation betrachten, was tiefer als alles andere in das innerste Leben eingreift und so leicht seine zartesten Fäden zerschneiden kann! Ehen, geschlossen um Geldsäcke oder Ahnen zusammen zu bringen, sind Ausgeburten der Unnatur. Menschenherzen sind keine Ware, ... die Natur hat sie zu Edlerem, zu Größerem, zu Höherem bestimmt!
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Quelle: Rau, Der Fluch unserer Zeit. Sitten-Roman in 2 Theilen, 1863
Die Achtung ist nicht die Wurzel, aus welcher die Rebe der Liebe erwächst; aber sie ist die Ulme, an der sich jene aufrankt und ihre köstlichen Früchte reift.
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Quelle: Rau, Beethoven, ein Künstlerleben. Kulturhistorisch-biographisch geschildert, 4 Bde., 1859
Unser Leben verliert seine Schnellkraft, wenn wir nicht von Zeit zu Zeit in Lagen kommen, wo wir alle unsere Kräfte anspannen müssen, um sie mit Ehre zu bestehen; wo uns, wie bei einem kritischen Spiele, eine wohltätige Angst befällt, die nicht niederdrückend, sondern erregend wirkt.
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Quelle: Rau, Beethoven, ein Künstlerleben. Kulturhistorisch-biographisch geschildert, 4 Bde., 1859
Wohin haben nicht schon in der Ehe Eitelkeit, Gefallsucht und Leichtsinn geführt! Ist hier nicht - wie überhaupt in der Liebe - auch ein kleiner Fehltritt schon tausendmal zur furchtbaren Lawine geworden?
Heribert Rau (1813 - 1876), deutscher Schriftsteller
Quelle: Rau, Der Fluch unserer Zeit. Sitten-Roman in 2 Theilen, 1863