14562 Gedichte.
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Auf halbem Wege
Auf halbem Wege unseres Erdenlebens
Gewahrt' ich mich in einem finstern Walde,
Indem verfehlet war die grade Straße.
Ach, welch ein Graun ist's, wie er war zu sagen,
Der Wald, so fremd und störrig und entsetzlich,
Daß im Gedanken er die Angst erneuet:
So bitter ist er, daß Tod wenig bittrer.
Dante Alighieri
(1265 - 1321), italienischer Dichter und Philosoph; gilt als bedeutendster Dichter des europäischen Mittelalters, erhob Italienisch zur Literatursprache
Die Jugend kann auf spät're Zeit vertrau'n,
Allein das weiße Haar wird nicht mehr braun;
Stets enger wird der Platz, zu dem du eilst,
Je länger du auf dieser Erde weilst.
Abū ʾl-Qāsim Firdausi (ca. 934 - 1020), deutsch auch Ferdosi, Epiker, der ›Homer Irans‹, verfasste die Geschichte der Entstehung Persiens in 60.000 Doppelversen: »Das Königsbuch« oder »Shah-nameh«
Quelle: Firdausi, Heldensagen, übersetzt von Adolf Friedrich von Schack 1865. I, 3. Seim und Tur senden eine Botschaft an Feridun