145 Zitate und 1 Gedicht über Übertreibung.

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Der Bettler, der Ritter worden, jagt sein Pferd zu Tod.

William Shakespeare (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter

Vom Übermaß der Lust wird Leid hervorgebracht;
Das Auge selber weint, sobald man heftig lacht.

Friedrich Rückert (1788 - 1866), alias Freimund Raimar, deutscher Dichter, Lyriker und Übersetzer arabischer, hebräischer, indischer, persischer und chinesischer Dichtung

Quelle: Rückert, Gedichte. Die Weisheit des Brahmanen, 1836-1839

Nie übertreiben. Es sei ein wichtiger Gegenstand unsrer Aufmerksamkeit, nicht in Superlativen zu reden; teils um nicht der Wahrheit zu nahe zu treten, teils um nicht unsern Verstand herabzusetzen.

Baltasar Gracián y Morales (1601 - 1658), spanischer Jesuit, Moralphilosoph und Schriftsteller

Quelle: Gracián, Handorakel und die Kunst der Weltklugheit (Oráculo manual y arte de prudencia), 1647. Erste deutsche Übersetzung 1711. Hier in der Übersetzung von Arthur Schopenhauer 1828-32, Erstdruck 1871. [41.]

Alle Übertreibung geht in der Absicht zu weit, dass man durch die Unwahrheit es zum Wahren bringe.

Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. - 65 n. Chr.), genannt Seneca der Jüngere; römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller, Naturforscher und Politiker; Selbsttötung auf Geheiß seines ehem. Schülers Nero (Römischer Kaiser von 54 - 68)

Quelle: Seneca, Von den Wohltaten (De Beneficiis). VII, 23. Übersetzt von J. M. Moser (1829).
Originaltext: In hoc omnis hyperbole extenditur, ut ad verum mendacio veniat

Überschreitet man das Maß, so wird das Angenehmste zum Unangenehmsten.

Epiktet (um 50 - 138 n. Chr.), griechisch: Epiktetos, griechischer Stoiker und Philosoph, Sklave, nach Neros Tod freigelassen; gründete in Nikopolis eine Philosophenschule der Stoa, seine Lehre war von großem Einfluss auf das frühe Christentum

Quelle: Epiktet, Fragmente. Nr. 55. Übersetzt von Hans Stich, 1884

Die Übertreibungen sind nirgends gut, und so ist es auch nicht gut, wenn die Menschen sich vor allem fürchten, was nicht schon bekannt und ausgemacht ist, und deswegen jedes Streben nach einem Vollkommneren, als schon vorhanden ist, für schlimm und schädlich halten.

Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), Johann Christian Friedrich Hölderlin, deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker (begann ab 1841 seine Gedichte mit ›Scardanelli‹ zu unterzeichnen)

Quelle: Hölderlin, F., Briefe. An seine Mutter am 16. November 1799