22 Zitate und 2 Gedichte über Albernheit.
Mische ein bißchen Torheit in dein ernsthaftes Tun und Trachten. Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches.
Horaz (65 - 8 v. Chr.), eigentlich Quintus Horatius Flaccus, römischer Satiriker und Dichter
Kindlich sein heißt zur Kindheit hinaufsteigen,
kindisch sein zur Kindheit hinabsteigen.
Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845-1944
Gar nicht so selten, daß die alten Knaben
den Kindskopf neue erfunden haben.
© Michael Marie Jung (*1940), Professor, deutscher Hochschullehrer, Führungskräftetrainer, Coach und Wortspieler
Quelle: Jung, Charakterkopf. Neue Aphorismen und Sprüche, Books on Demand 2004
Immer und überall kindlich – ist kindisch.
Karl Gutzkow (1811 - 1878), Karl Ferdinand Gutzkow, deutscher Schriftsteller und Journalist, Pseudonym: El Bulwer
Quelle: Gutzkow, Vom Baum der Erkenntnis. Denksprüche, 1868
Albernheit ist keine Meinung, eher eine Methode.
© Michael Richter (*1952), Dr. phil., deutscher Zeithistoriker und Aphoristiker
Quelle: Richter, Wortschatz, Mitteldeutscher Verlag 2007
Je geringer das geistige Niveau, desto häufiger ersetzt Albernheit Humor.
© Karl Feldkamp (*1943), Supervisor und Kommunikationstrainer sowie freier Autor, schreibt Lyrik, Kurzprosa, Essay, Hörspiele, Satire und Rezensionen
Die Albernheit des Standesdünkels hat es sehr bequem, hochmütig zu sein. In beneidenswerter Ahnungslosigkeit weiß sie nicht, daß sie in allem, was den höheren Menschen bildet, eine Null ist.
Otto von Leixner (1847 - 1907), eigentlich Otto von Grünberg, deutscher Novellist, Dichter und Literaturgeschichtler
Quelle: Leixner, Aus meinem Zettelkasten. Sprüche aus dem Leben für das Leben, 1896
Sprüche der Albernheit
Hüte dich vor Hund und Katzen,
Hüte dich vor Laus und Floh,
Denn die einen können kratzen,
Und die andern beißen froh.
Darum selber thu' dich kratzen
Darum leb wie Laus' und Floh,
Aber nicht wie Hund und Katzen,
Laus und Hund und Katzen kratzen
Und zu hüten ist der Floh,
Willst du sein des Lebens froh.
Ludwig Eichrodt (1827 - 1892), Pseudonym Rudolf Rodt, deutscher Schriftsteller, seinen »Gedichten des schwäbischen Schullehrers Gottlieb Biedermeier und seines Freundes Horatius Treuherz« verdankt der Zeitstil seinen Namen ›Biedermeier‹
Quelle: Eichrodt, L., Gedichte. Lyrische Karrikaturen, 1869. Aus dem Afghanischen. Originaltext der Ünersetzung
Ich lobe mir die Albernheit,
Will sagen: die gesunde,
Sie liegt, fast wie der Stoff dem Kleid,
Selbst unserm Geist zugrunde,
Sie glaubt, was eben jeder glaubt,
Sie denkt, was alle denken,
Sie tut, was jedermann erlaubt,
Kein Zweifel wird sie kränken.
So lebt sie einfach, schlicht und still,
Nicht streitig und nicht wählig,
Und wenn der Tod nun kommen will,
Wird etwa gar sie selig.
Allein usw.
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter
Quelle: Grillparzer, F., Gedichte. 1851 entstanden