110 Zitate und 1 Gedicht über Anspruch.

Die stoische Forderung, unsere Bedürfnisse dadurch zu befriedigen, daß wir unsere Wünsche beschneiden, ist das gleiche, als wenn wir uns die Füße abhackten, wenn uns Schuhe fehlen.

Jonathan Swift (1667 - 1745), anglo-irischer Erzähler, Moralkritiker und Theologe

Quelle: Swift, Gedanken über verschiedene Gegenstände (Thoughts on Various Subjects), gemeinsam mit Alexander Pope verfasst

Alle Menschen wären also notwendigerweise gleich, wenn sie keine Bedürfnisse hätten. Die uns Menschen anhaftende Bedürftigkeit hat zur Folge, daß der eine sich dem anderen unterordnen muß.

Voltaire (1694 - 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

Quelle: Voltaire, Philosophisches Wörterbuch (Dictionnaire philosophique portatif), 1764

Niedrige Beweggründe verbergen sich gern hinter hohen Ansprüchen.

© André Brie (*1950), Dr. rer. pol., deutscher Diplom-Politikwissenschaftler, von 1999 bis 2009 Europaabgeordneter der Linkspartei, Präsident der Chile-Delegation des Europäischen Parlaments, von 2011 bis 2016 Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Aphoristiker

Quelle: Brie, Edelweisheiten (in: Der Weisheit letzter Schuß), Eulenspiegel Verlag 1980

Wer Ansprüche macht, beweist eben dadurch, daß er keine zu machen hat.

Johann Gottfried Seume (1763 - 1810), deutscher Schriftsteller, unternahm 1801/02 seine berühmte Fußreise nach Sizilien (»Spaziergang nach Syrakus«)

Quelle: Seume, Apokryphen, 1806/07; erster vollständiger Druck in: Prosaische und poetische Werke, Berlin 1869

Gerade das Wunschdenken lässt in der Regel stark zu wünschen übrig.

© Wolfgang Mocker (1954 - 2009), deutscher Journalist und Autor

Quelle: Mocker, in: Eulenspiegel (Satirezeitschrift). 1990

Wer wirklich Ansprüche stellt, kann sich eigentlich nur mit sich selbst unterhalten.

© Erwin Koch (*1932), deutscher Aphoristiker

Quelle: Koch, Beim Denken abgefallen… Notizen eines gnadenlosen Federkiels, 2007

Nur wer Ansprüche macht, fühlt sich zurückgesetzt.

Friedrich Rückert (1788 - 1866), alias Freimund Raimar, deutscher Dichter, Lyriker und Übersetzer arabischer, hebräischer, indischer, persischer und chinesischer Dichtung

Quelle: Rückert, Gedichte. Die Weisheit des Brahmanen, 1836-1839

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