46 Zitate über Antipathie.
Ich kenne nichts Unangenehmeres,
als etwas Angenehmes, das ich nicht mag.
© Michael Richter (*1952), Dr. phil., deutscher Zeithistoriker und Aphoristiker
Quelle: Richter, Wortbruch. Aphorismen, verbum Verlag 1993
A. Sie sollten gerade da, wo Sie besondere Antipathie empfinden, doppelt streng gegen sich selbst vorgehen, nicht aber Ihrer Antipathie nachlaufen, wie der Student seiner Flamme.
B. Wie? Ich sollte mich auf meine Instinkte nicht mehr verlassen dürfen?
A. Ja und nein. Schauen Sie Ihren Instinkten zu wie Ihren Hunden, mit denen Sie über Land gehen. Aber behalten Sie sich stets vor, sie zurückzupfeifen, und pfeifen Sie gelegentlich auch einmal ohne Grund, einfach weil Sie der Herr sind und die Instinkte Ihre Diener.
Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer
Quelle: Morgenstern, Stufen. Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen, 1918 (posthum). 1911
Ein Ekel ist ein Mensch, den man nicht riechen kann, auch wenn er das feinste Parfum nimmt.
© Peter Amendt (*1944), Franziskaner
Wer mit vierzig Jahre noch unbeliebt bei den Menschen ist, der wird es bis zu seinem Ende sein.
Konfuzius (551 - 479 v. Chr.), latinisierter Name für Kongfuzi, K'ung-fu-tzu, »Meister Kong«, eigentlich Kong Qiu, K'ung Ch'iu, chinesischer Philosoph
Abneigung: das Gefühl, das man für einen Teller empfindet, nachdem man ihn geleert hat, Madame.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Quelle: Bierce, Des Teufels Wörterbuch (The Cynic's Word Book), 1906 (1909 als »Devil’s Dictionary« in ›Collected Works‹, Vol. 7)
Im Paradiese selber träfe man wohl einen an,
den man nicht leiden kann.
Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), Schweizer Novellist, Dichter und Epiker
Bei Leuten, die wir nicht riechen können, kommen wir wenigstens nicht in Versuchung, unsere Nase in ihre Privatangelegenheiten zu stecken.
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Ferstl, Bemerkenswert. Neue Aphorismen, Asaro-Verlag 2006
Den größten Unterhaltungswert haben die Fehler und Irrtümer der Leute, die wir nicht leiden können.
© Erhard Schümmelfeder (*1954), deutscher Erzieher und Schriftsteller
Quelle: Schümmelfeder, Denkzettel eines Zweiflers. Unzensierte Gedanken, 2013 (EA: 1991)
Das ist kein schlechtes Zeichen für einen Menschen, wenn man bestimmt meint, daß man ihn nicht leiden kann. Vor den Lauen und Flauen weiß man das nicht von vornherein.
Josef Ponten (1883 - 1940), Servatius Josef Ponten, deutscher Architekt, Kunsthistoriker und Schriftsteller
Quelle: Ponten, Der Babylonische Turm. Geschichte der Sprachverwirrung einer Familie, 1918
Ein konfiszierter widriger Kerl, als hätt ihn irgendein Schleichhändler in die Welt meines Herrgotts hineingeschachert […].
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Kabale und Liebe, entstanden 1782/83, Erstdruck 1784. 1. Akt, 2. Szene, Miller