130 Zitate und 1 Gedicht über Atheismus.
Beleidigt nicht immer die benachbarten religiösen Menschen, beleidigt endlich einmal die benachbarten Atheisten!
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Wem gar nichts heilig ist, der wäre auch als Atheist kaum brauchbar.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Auch atheistische Eiferer brechen so manchen Religionsfrieden.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Der vollkommene Atheist steht auf der vorletzten Stufe vor dem vollkommensten Glauben – ob er ihn nun erreicht oder nicht –, der Gleichgültige aber hat gar keinen Glauben mehr, nur eine erbärmliche Angst...
Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821 - 1881), auch Fëdor Mihajlovič Dostoevskij; gilt als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller
Quelle: Dostojewski, Die Dämonen, alternativer dt. Buchtitel: Böse Geister (Бесы, Besy), 1872
Der Atheismus und der Fanatismus sind zwei Ungeheuer, die die Gesellschaft verschlingen und zerreißen können.
Voltaire (1694 - 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
Wir sehen in unseren Zeiten den trostlosesten, ungereimtesten und frechsten Unglauben das Haupt erheben und bald der Gottheit ihr Dasein absprechen, bald jeden Stein, jeden Tropfen mit Gottheit begraben, um den Allweisen und Alliebenden aus unseren Herzen wie aus seinen Himmeln zu bannen.
Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819), Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg, Kurzform: Friedrich Leopold Graf zu Stolberg, deutscher Dichter und Domherr zu Lübeck
In Gesellschaft spielte ich zu Zeiten den Atheisten bloß Exercitii gratia.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Quelle: Lichtenberg, Sudelbuch H, 1789-1793. [H 9]
Entgöttlichung heißt Entpersönlichung,
also Weltvergewöhnlichung.
Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer
Quelle: Morgenstern, Epigramme und Sprüche, 1922 (posthum)
Vielleicht, wenn einst die müden Augen brechen,
Wenn niedersinkt des Todes finstere Nacht,
Daß ein Gebet dann meine Lippen sprechen,
Das nie im Leben der Verstand gedacht.
Vielleicht, daß ich mit einer Lüge scheide
Von einem Sein, das Wahrheit nur gekannt,
Wenn ich des Lebens letzte Schmerzen leide
In Angst und Nacht und Irrsinn festgebannt.
Dann unterlag mein Geist; dann brach mein Wille!
Dann floh Vernunft! - Doch wenn ich es vermag,
Dann künde noch der letzte Schrei, der schrille,
Dann künde noch des Herzens letzter Schlag:
"Ich glaubte nie an einen Gott da droben,
Den Lügner oder Toren nur uns geben.
Ich sterbe - und ich wüßte nichts zu loben
Vielleicht nur eins — daß wir nur einmal leben!"
John Henry Mackay (1864 - 1933), deutscher Schriftsteller schottischer Herkunft, einer der Wegbereiter des deutschen Naturalismus
Ich begreife nicht, wie ein Mensch, der über sich nachdenkt und doch von Gott nichts weiß oder wissen will, sein Leben vor Verachtung und Langeweile tragen kann.
Otto von Bismarck (1815 - 1898), Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, ab 1865 Graf von Bismarck-Schönhausen, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 auch Herzog zu Lauenburg, preußisch-deutscher Staatsmann und 1. Reichskanzler
Quelle: Bismarck, O., Briefe. An seine Frau, 3. Juli 1851