22 Zitate und 2 Gedichte über Bürger.
Der ist kein Bürger, der nicht die eigene Sorge vergißt in der Not der Allgemeinheit.
(Im Original: Der ist kein Bürger, der die eigene Sorge vergißt nicht in der Not des Allgemeinen.)
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter
Quelle: Grillparzer, Ein Bruderzwist in Habsburg, 1873
Paß: Dokument, das einem ins Ausland reisenden Bürger hinterhältigerweise aufgezwungen wird, es stellt ihn als Fremden bloß und setzt ihn gezielter Mißbilligung und Schmach aus.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Quelle: Bierce, Des Teufels Wörterbuch (The Cynic's Word Book), 1906 (1909 als »Devil’s Dictionary« in ›Collected Works‹, Vol. 7)
Gefolgsmann: Anhänger ohne Verstand.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Quelle: Bierce, Des Teufels Wörterbuch (The Cynic's Word Book), 1906 (1909 als »Devil’s Dictionary« in ›Collected Works‹, Vol. 7)
Die Menschen werden nicht als Staatsbürger geboren, sondern erst dazu gemacht.
Baruch de Spinoza (1632 - 1677), eigentlich Benedictus d'Espinoza, holländischer Philosoph (Baruch = Schüler des Propheten Jeremias)
Keine Regierung und keine Bataillone vermögen Recht und Freiheit zu schützen, wo der Bürger nicht imstande ist, selber vor die Haustüre zu treten und nachzusehen, was es gibt.
Gottfried Keller (1819 - 1890), Schweizer Dichter und Romanautor
In demselben Maße als die Bürger reifer werden für die Selbsttätigkeit, in demselben Maße ist der Staat verpflichtet, ja, gezwungen – zwar dem Umfang nach vielseitiger, aber der Art nach bescheidener zu werden.
Heinrich von Treitschke (1834 - 1896), deutscher Historiker, Vertreter der kleindeutsch-preußischen Richtung und des Machtstaates
Bürger in Concreto ist nach den Einrichtungen jeder Staatsverfassung etwas andres. In der besten Staatsverfassung ist es derjenige, der sowohl, wenn er selbst Geschäfte zu dirigieren, als wenn er unter der Direktion andrer zu handeln hat, seine Handlungen [...] zu dem wahren Zwecke der bürgerlichen Vereinigung, zur Beförderung der Tugend und der edlern Geistestätigkeit hinzulenken [weiß].
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, Lehrer Alexanders des Großen von Makedonien
Quelle: Aristoteles, Politik. (III, 8.) Übersetzt von Christian Garve (1799)
Ich halte es für die Pflicht eines rechtschaffenen Bürgers, das Heil des Staates dem Beifall der Zuhörer vorzuziehen.
Demosthenes (384 - 322 v. Chr.), athenischer Politiker und Redner
Teilnahme am politischen Leben ist die Pflicht eines jeden Bürgers, ihre Nichterfüllung ist zugleich kurzsichtig, undankbar und gemein.
Herbert Spencer (1820 - 1903), englischer Philosoph und Soziologe, wandte die Evolutionstheorie auf die gesellschaftliche Entwicklung an und begründete damit das Paradigma des Evolutionismus, das oft als Vorläufer des Sozialdarwinismus angesehen wird