13 Zitate über Bedürfnis.
Schränke deine Bedürfnisse ein, so viel es dir möglich ist, um so viel möglich deine Freiheit zu bewahren. Mancher, sagt Horaz, dient lieber in Ewigkeit, eh er lernt, mit wenigem zu leben.
August von Platen-Hallermünde (Graf Platen) (1796 - 1835), geboren als Graf Karl August Georg Maximilian von Platen-Hallermund, wird meist August von Platen oder August Graf von Platen genannt, deutscher Dramatiker, Theaterschriftsteller und Lyriker
Quelle: Platen, Lebensregeln, 1817. [33]
Der Körper hat nur geringe Bedürfnisse: er verlangt Schutz vor Kälte, Stillung von Hunger und Durst durch Nahrungsmittel; was außerdem begehrt wird, so gilt die Bemühung dafür nur den Lastern, nicht den Bedürfnissen.
Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. - 65 n. Chr.), genannt Seneca der Jüngere; römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller, Naturforscher und Politiker; Selbsttötung auf Geheiß seines ehem. Schülers Nero (Römischer Kaiser von 54 - 68)
Quelle: Seneca, Trostschrift an Helvia (De Consolatione ad Helviam matrem). 10. Kapitel. Übersetzt von Otto Apelt (1923)
Originaltext: Corporis exigua desideria sunt: frigus summoveri vult, alimentis famem ac sitim extinguere; quidquid extra concupiscitur, vitiis, non usibus laboratur
Je nach Wirtschaftslage werden Bedürfnisse definiert.
© Andrea Mira Meneghin (*1967)
Quelle: Meneghin, Die Kontrolle der Kontrolle ist das Mass der Freiheit. Aphorismen, Books on Demand 2015
Eine künstliche Bedürfnisflut überrollt wenige auf Kosten der Grundbedürfnisse vieler.
© Andrea Mira Meneghin (*1967)
Quelle: Meneghin, Was im Kopf einfällt, muss nicht gleich aus dem Mund fallen. Aphorismen, Books on Demand 2017
Hunger läutet, würde Jean Paul gesagt haben, den Tag ein wie Liebe ihn aus.
Walter Benjamin (1892 - 1940), Walter Bendix Schoenflies Benjamin, deutscher Philosoph, Essayist, Literaturkritiker und Übersetzer, nahm sich auf der Flucht vor den Nationalsozialisten das Leben
Quelle: Benjamin, Städtebilder, entstanden 1925-30, Erstdruck 1963 (posthum). Weimar I.
Bedarf bleibt immer vorhanden, Bedürfnisse stellen sich rechtzeitig ein.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Was uns fehlt, sagt nicht zwangsläufig etwas darüber aus, ob wir es auch brauchen.
© Sarah Klose (*1990), deutsche Aphoristikerin
In Wahrheit haben diejenigen, die sehr viel besitzen, auch ein Verlangen nach sehr viel, diejenigen jedoch, die ihren Reichtum nur an der Bedürftigkeit ihrer Natur und nicht an dem Überfluss ihrer Eitelkeit messen, haben Bedarf nur an sehr wenigem.
Boethius (um 480 - um 524 von Theoderich hingerichtet), Anicius Manlius Torquatus Severinus Boethius, römischer Staatsmann und Philosoph, Übersetzer der logischen Schriften des Aristoteles. Bekanntestes Werk »Trost der Philosophie«, entstanden während langer Kerkerhaft
Quelle: Boethius, Vom Trost der Philosophie (De consolatione philosophiae), um 524 n. Chr. 2. Buch. Übers. Aphorismen.de
Originaltext: Verum[...] illud est permultis eos indigere, qui permulta possideant, contraque minimum, qui abundantiam suam naturae necessitate, non ambitus superfluitate metiantur