127 Zitate und 1 Gedicht über Bewunderung.
Bewundern, lieben, anerkennen,
Wer das nicht kann, ist arm zu nennen.
Friedrich Rückert (1788 - 1866), alias Freimund Raimar, deutscher Dichter, Lyriker und Übersetzer arabischer, hebräischer, indischer, persischer und chinesischer Dichtung
Quelle: Rückert, Poetisches Tagebuch, 1850-1866 (aus seinem Nachlasse), 1888
Alles, was ihr bewundert, kann sich in dem bißchen Glut eines Dreitagefiebers auflösen.
Boethius (um 480 - um 524 von Theoderich hingerichtet), Anicius Manlius Torquatus Severinus Boethius, römischer Staatsmann und Philosoph, Übersetzer der logischen Schriften des Aristoteles. Bekanntestes Werk »Trost der Philosophie«, entstanden während langer Kerkerhaft
Quelle: Boethius, Vom Trost der Philosophie (De consolatione philosophiae), um 524 n. Chr. 3. Buch.
Originaltext: [...] quodcumque miramini, triduanae febris igniculo posse dissolvi
Vom Erstaunen zum Bewundern ist nur ein Schritt.
Christoph Martin Wieland (1733 - 1813), deutscher Dichter, Übersetzer und Herausgeber, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Aufklärung
Quelle: Wieland, Geschichte der Abderiten, 1774-80
Der Bewunderung folgt selten Bewahrheitung.
© Michael Richter (*1952), Dr. phil., deutscher Zeithistoriker und Aphoristiker
Quelle: Richter, Wortschatz, Mitteldeutscher Verlag 2007
Jeder bewundert den Mut des andern und findet seine Freiheit edel; treffen beide ihn, dann erregen sie seinen Zorn.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Quelle: Jean Paul, Bemerkungen, August 1782
... in einer Rabatte vor dem Häuschen stand der größte Geißblattstrauch, den ich noch gesehen, und viele Hundert Blüten waren darauf und verbreiteten ihren würzigen Duft, und viele Bienen und Fliegen und Wespen und Schmetterlinge summten und surrten darauf herum und sogen an den Blüten. Da setzte ich mich denn auf die Holzstufen zu dem kleinen Lusthaus und sah träumerisch dem fremden Leben zu.
Theodor Storm (1817 - 1888), Hans Theodor Woldsen Storm, deutscher Jurist, Dichter und Novellist
Es ist eine verabscheuenswerte Schwäche der Menschen, bewundernd zu jenen emporzuschauen, die ihnen auf glänzende Art Böses angetan haben. Sie sprechen lieber vom Zerstörer eines Reiches als von dessen Gründer.
Voltaire (1694 - 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
Was am tiefsten in der menschlichen Natur steckt, ist doch die Angst vor der Vernichtung. Und so bedeutet unser ehrfürchtiger Schauer vor dem tapfersten Helden oft nichts anderes als unsere scheue Bewunderung für den geschicktesten Komödianten.
Arthur Schnitzler (1862 - 1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler
Quelle: Schnitzler, Buch der Sprüche und Bedenken. Aphorismen und Fragmente, 1927
Wenige Menschen sind von ihrem Gesinde bewundert worden.
Michel de Montaigne (1533 - 1592), eigentlich Michel Eyquem, Seigneur de Montaigne, französischer Philosoph und Essayist
Quelle: Montaigne, Essais, Erstdruck 1579, erste Gesamtausgabe 1595 (posthum)