13 Zitate über Blasphemie.
Nein! wie die Sterblichen doch die Götter beschuldigen! Denn von uns her, sagen sie, sei das Schlimme! und schaffen doch auch selbst durch eigne Freveltaten, über ihr Teil hinaus, sich Schmerzen!
Homer (etwa 8. Jh. v. Chr.), auch Homeros, griechischer Dichter
Quelle: Homer, Odyssee, Ende 8./Anfang 7. Jhdt. v. Chr. Zeus bei der Götterversammlung
Gotteslästerung; denn niemand kann beweisen, daß der Gelästerte, der Beleidigte existiert, noch kann man beweisen, daß, wenn er existiert, er jemandem das Mandat gegeben, für ihn einzutreten; noch beweisen, daß er, selbst wenn beleidigt [»beschimpft«], nicht verzeiht. Und wenn man die Sache so auffaßt, daß allgemeine Gefühle beleidigt werden, so kann man auch sagen, daß bereits sehr viele in ihrem Wahrheitsgefühl verletzt sind, wenn man das Dasein Gottes annimmt und noch mehr, wenn man diese Meinung aufdrängen, sogar deren Gegenteil strafen will.
Josef Popper-Lynkeus (1838 - 1921), österreichischer Sozialphilosoph und Schriftsteller
Quelle: Popper-Lynkeus, Philosophie des Strafrechts, 1924 (posthum)
Blasphemie ist nicht die bayrische Aufforderung eines Automobilisten an den Beifahrer, mal für ihn ins Röhrchen zu blasen ...
© Stefan Wittlin (*1961), Schweizer "Medicus-Canis", Kynologe-Hundetherapeut, Tierpsychologe, Buchautor und Kolumnist
Die Blasphemie macht Götter zu Fussgängern und hofft,
sie würden stolpern.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Aphoretum – Gesammelte Aphorismen, 2010
Wer den Namen Gottes im Verborgenen entweiht, den trifft die Vergeltung vor aller Augen, und es ist einerlei, ob es durch Irrtum oder aus Vermessenheit geschah.
Talmud mündliche Lehre der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums nach der Babylonischen Gefangenschaft
Quelle: Sprüche der Väter, altjüdisches Schrifttum außerhalb des Kanons der Bibel. Rabbi Jochanan, Berokas Sohn
Wenn der Mensch unterläßt zu tun, was er vermag, und einzig Hilfe erwartet von Gott, dann scheint er Gott zu versuchen.
Thomas von Aquin (1224 - 1274), eigentlich Thomas Aquinas, italienischer Philosoph und Dominikanerpater
Quelle: Aquin, Summe der Theologie (Summa theologica), entstanden 1265-1273
Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
Bibel Griechisch tà biblia, Die Bücher, Buch der Bücher, Heilige Schrift, das Wort Gottes, durch Kirchenvater Chrysostomus im 4. Jh. eingeführter Name des Religionsbuches der Christenheit. Der Text folgt der Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Verlags
Quelle: Neues Testament. Der Brief des Paulus an die Galater (#Gal 6,7)
Die Pyramiden sind Gotteslästerung: der am lautesten zum Himmel schreiende Aufstand gegen den Tod.
© Manfred Poisel (*1944), deutscher Werbetexter, »Sprach-Juan« und »Verbanova«
Quelle: Poisel, Küsschen vom Mann im Mond. Der Mensch & Die Liebe, Frieling & Partner 2001
Zum Himmel zu beten hilft keinem Menschen, der den Himmel durch seine Taten gelästert hat.
Konfuzius (551 - 479 v. Chr.), latinisierter Name für Kongfuzi, K'ung-fu-tzu, »Meister Kong«, eigentlich Kong Qiu, K'ung Ch'iu, chinesischer Philosoph