59 Zitate und 6 Gedichte über Buße.
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Schwarz
Bist du gekommen, mich zu richten?
So hör meine Worte: ich fürchte dich nicht.
Bist du gekommen, mich zu strafen?
Glaub mir, ich habe keine Angst.
Bist du gekommen, mich in die Hölle zu geleiten?
Sieh, ich reiche dir meine Hand.
Bist du gekommen, mich zu richten?
So hör meine Worte: ich richte mich selbst.
Bist du gekommen, mich zu strafen?
Glaub mir, das tue ich Tag für Tag.
Bist du gekommen, mich in die Hölle zu geleiten?
Sieh, da bin ich bereits.
Gerichtet von meinem Gewissen.
Gestraft durch meine Gefühle.
Gefangen in der Hölle meiner Gedanken.
Unfähig zu vergessen.
Unfähig, mir selbst zu vergeben.
Niemals frei.
Und du glaubst, ich würde dich fürchten?
Spute dich lieber, umarme mich.
Denn ob du willst oder nicht, du wirst mein Erlöser sein.
© Sarah Razak (*1975), Nachdenkerin
Zum Menschsein gehört viel mehr – ständig besorgt müßte man sein – Sorge um die Mitmenschen – Sorge um die Wahrheit – Sorge um die Gerechtigkeit – Sorge um die Liebe Gottes – Denn allein mit einem Buch in der Hand und paar schwefeligen Worten kann man Gott nicht beeindrucken – Der Spott und Hohn ist unser, weil wir verraten haben, wofür die Wahrheit stand – Den Verreckenden folgend, eilen wir dem bösen Ende zu – Nicht die Güte und der ewige Frieden erwartet uns, sondern beherbergt in der finsteren Seele der unheiligen Kreatur werden wir sein – In der dunklen und kalten Unbarmherzigkeit des Nichtsseins wird jedem genug Zeit bleiben, über seine Taten und Untaten nachzudenken – An dem Punkt angelangt, sollten wir aber für das erste und letzte Mal Würde zeigen und die guten Geister Nicht um Vergebung bitten.
© Adrian Peivareh (*1968), deutsch-iranischer Diplom-Ingenieur
Die ewigen Verdammten, jetzt und für alle Zeiten, 21.09.2005
Er brockte sich eine Suppe ein, und die Sippe löffelte sie aus.
© Emil Baschnonga (*1941), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker
Man büßt öfters für Fehler anderer, die man toleriert.
© Adrian Peivareh (*1968), deutsch-iranischer Diplom-Ingenieur