57 Zitate und 6 Gedichte über Denkmal.
Ein wesentlicher Teil des Ruhmes jeder menschlichen
Gesellschaft sind die großen Denkmäler.
François-René de Chateaubriand (1768 - 1848), François-René, vicomte de Chateaubriand, französischer Schriftsteller der Frühromantik
Denkmal: ein Bauwerk, das die Erinnerung an etwas stützen soll, das entweder dieser Stütze nicht bedarf oder an das man sich nicht erinnern kann.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Quelle: Bierce, Des Teufels Wörterbuch (The Cynic's Word Book), 1906 (1909 als »Devil’s Dictionary« in ›Collected Works‹, Vol. 7)
Denkmäler erfüllen keine Hoffnungen mehr, sie taugen viel besser als Mahnmale enttäuschter Erwartungen.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Manch ein Denkmal hat nur als Imperativ Existenzberechtigung.
© KarlHeinz Karius (*1935), Urheber, Mensch und Werbeberater
Quelle: Karius, WortHupferl-Edition, WortHupferl-Verlag
Was ein Deutscher einem Ausländer abnimmt, sei immer gute Prise.
Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph der Aufklärung
Quelle: Lessing, G. E., Briefe, antiquarischen Inhalts. 14. Brief
Die Tat ist vergangen, die Denkmäler bleiben.
Ovid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.), eigentlich Publius Ovidius Naso, römischer Epiker
Einem Denkmal geht meistens ein Denkmalheur voraus.
© Ulrich Erckenbrecht (*1947), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker (Pseudonym: Hans Ritz)
Quelle: Erckenbrecht, Divertimenti. Wortspiele, Sprachspiele, Gedankenspiele, Muriverlag 1999
Die Bremer Rentnerband
Eine Erfolgsstory in vier Strophen
und einem Nachsatz
Ein Esel, kraftlos und betagt,
von seinem Bauern fortgejagt,
dachte traurig hin und her,
was nun wohl zu machen wär'.
Da beschloß er justament:
"Ich gründe eine Rentnerband!
Das laß' ich mir nicht nehmen.
Ich trete auf in Bremen!"
Ein Hund, 'ne Katze und ein Hahn
schlossen sich dem Esel an.
Auch sie befanden sich in Not
und suchten Bess'res als den Tod.
Und von dem Esel inspiriert
haben sie dann musiziert.
"Das lassen wir uns nicht nehmen.
Wir treten auf in Bremen!"
Bevor sie in Bremen gesungen,
ist ihnen ein Coup gelungen:
Im Walde stand ein Räuberhaus,
da jagten sie die Räuber raus
und nahmen das Haus für sich ein.
Dann schmausten und schliefen sie fein.
"Das lassen wir uns nicht nehmen,
das Räuberhaus bei Bremen!"
Sie lebten in dem schönen Haus
glücklich zusammen, tagein, tagaus.
Sie traten auf mit irrem Sound,
und wer sie hörte, war erstaunt:
"Das gibt's ja nicht!" meinten viele
und lauschten verzückt ihrem Spiele.
Drum ließ man es sich nicht nehmen
und schuf ein Denkmal in Bremen.
Nachsatz
Ohne Titel, ohne Orden
sind die Vier berühmt geworden,
weil sie Erstaunliches geschafft
mit Lebensmut und Willenskraft.
© Wolfgang Lörzer (*1950), deutscher Pädagoge und Autor
Man hat viel darüber gestritten, ob die altägyptische Sphinx ein Weib oder ein Mann gewesen sei; die Wahrheit liegt hier, wie so oft, in der Mitte.
Johann Georg August Galletti (1750 - 1828), dt. Historiker, Geograph und Gymnasialprofessor (»der zerstreute Professor aus Gotha«), seine Kathederblüten wurden von seinen Schülern gesammelt und als »Gallettiana« veröffentlicht
Quelle: Galletti, Der Klassiker der Kathederblüte. Gesammelte Aussprüche Gallettis, ergötzlich und nachdenklich zu lesen. Piper & Co., München, um 1930