57 Zitate und 6 Gedichte über Denkmal.
Hätte der Bildhauer rechtzeitig alles Überflüssige abgeschlagen, bliebe von dem Denkmal nur das Postament übrig.
© Michail Genin (1927 - 2003), russischer Aphoristiker, veröffentlichte seit 1964 in der satirischen Zeitschrift »Krokodil«, seit 1970 ständiger Autor der »Literaturnaja Gaseta« und der Zeitung »Moskowski Komsomolez«, war Vorsitzender der Autorensektion des Moskauer Aphorismen-Clubs
Quelle: Genin, Unewige Gedanken, 1993. Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis seines Sohnes Vladimir Genin und des Übersetzers, Peter Ott
Nur der letzte Krieger bekommt ein bleibendes Denkmal.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Schmetterlinge im Kopf. Gedanken in Reim und Prosa, Engelsdorfer Verlag 2006
Denkmale überragen die Vergangenheit.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Die nackte W. Wahrheiten über Wahrheiten, Engelsdorfer Verlag 2008
Und beiläufig sei es hier bemerkt, daß einem bei Lebzeiten ein Monument setzen die Erklärung ablegen heißt, daß hinsichtlich seiner der Nachwelt nicht zu trauen sei.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Quelle: Schopenhauer, Parerga und Paralipomena, 2 Bde., 1851. Erster Band. Aphorismen zur Lebensweisheit. Kapitel 4: Von dem, was einer vorstellt
Wer sich selbst ein Denkmal setzt, dem braucht die Nachwelt keins zu errichten. Wer ein Denkmal braucht, verdient kein's, und wer ein Denkmal verdient, braucht kein's.
Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845-1944
Habe ich eine Tat vollbracht, so soll die mein Denkmal sein; und wenn nicht, so helfen alle Bildsäulen nichts.
Agesilaos II. (um 444 - um 360 v. Chr.), König von Sparta
Quelle: Plutarch, Moralia (Moralische Schriften und Abhandlungen). Königs- und Feldherrensprüche
Die auf öffentlichen Plätzen errichteten Statuen sehen leider oft aus, daß der betreffende Gefeierte in seiner ganzen Stellung und Haltung sagt: Ich stehe Denkmal.
Berthold Auerbach (1812 - 1882), eigentlich Moses Baruch Auerbacher, deutscher liberaler Kulturpolitiker und Schriftsteller
Quelle: Auerbach, Tausend Gedanken des Collaborators. Aphorismen, 1875
Was nützen Denkmäler des unbekannten Soldaten den Gefallenen?
Carl von Ossietzky (1889 - 1938), deutscher pazifistischer Chefredakteur der "Weltbühne", Schriftsteller und Symbolfigur des Widerstands gegen das NS-Regime, Friedensnobelpreis 1935
Quelle: Ossietzky, in: Die Weltbühne
In der Denkmalpflege wird besonders die Streitkultur gepflegt.
© Georg Skrypzak (*1946), Restaurator, Maler und Aphoristiker
Quelle: Skrypzak, Diesseits und jenseits von Kalau, o.J.