96 Zitate und 2 Gedichte über Dienen.
Es ist kein leichter Dienst auf Erden,
denn der rechte Gottesdienst.
Martin Luther (1483 - 1546), deutscher Theologe und Reformator
Es ist ermattend, denselben Herren zu frohnen und dienen.
Heraklit von Ephesos (etwa 540 - 480 v. Chr.), auch Herakleitos, griechischer Philosoph, »Der weinende Philosoph« genannt
Quelle: Diels/Kranz (Hg.), Die Fragmente der Vorsokratiker, hg. von Hermann Diels und Walther Kranz, 3 Bde., Berlin 1903-1910. 84.
Denn nicht einem Menschen zu dienen,
ist schimpflich, sondern dem Laster.
Peter Abaelard (1079 - 1142), latinisiert: Petrus Abaelardus, früher französischer scholastischer Theologe und Philosoph
Großen Herrn ist nicht gut dienen,
Denn sie sehn's als Gnade an,
Wenn sie's leiden, daß man ihnen
Sich gefällig zeigen kann.
Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845-1944
Nicht der Dienst macht unfrei und erniedrigt, sondern nur jener Dienst, welcher Achtung und Liebe tilgt.
Franz von Baader (1765 - 1841), Benedict Franz Xaver, seit 1808 Ritter von Baader, auch Franz Benedikt von Baader, deutscher Arzt, Bergbauingenieur und Philosoph
Quelle: Baader, Vierzig Sätze aus einer religiösen Erotik, 1831
Die Macht, die Euch gegeben ist, bedeutet in erster Linie Dienst am Menschen.
© Johannes Paul II. (1920 - 2005), eigentlich Karol Wojtyla, polnischer Theologieprofessor, Erzbischof von Krakau, Kardinal, wurde 1978 erster polnischer Papst
Für andere zu leben, ihnen zu dienen, ihnen zu helfen, nur für sie da zu sein, das ist göttlich.
© Kirpal Singh (1894 - 1974), indischer Meditationslehrer, war viele Jahre Vorsitzender der Weltgemeinschaft der Religionen
Gott dient ihr mehr, wenn ihr denen dient, die Hilfe brauchen.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler
Klage der Magd
Nun ist der Lenz gekommen,
Nun blühen alle Wiesen,
Nun herrschen Glanz und Freude
Auf Erden weit und breit;
Nur meine böse Herrin,
Sie keift und zetert immer
Noch wie in der betrübten
Und kalten Winterzeit!
Wenn ich am frühen Morgen
Mit aufgewachtem Herzen
Im Garten grab' und singe,
Die Welt mir freundlich blickt.
Wirft sie mir aus dem Fenster
Die ungefügen Worte,
Dass rasch in meiner Kehle
Das kleine Lied erstickt.
Und wenn mein Vielgeliebter
Am Hag vorüber wandelt
Und ein paar warme Blicke
Mir in die Seele warf,
Höhnt sie am Mittagsmahle,
Dass ich am untern Ende
Das Auge nicht erheben
Und mich nicht rühren darf.
Dass hungernd ich, mit Tränen,
Das Essen stehen lassen
Und mich hinweg muss wenden
Voll Scham und voll Verdruss,
Und weinend im Verborgnen
Die Rinde harten Brotes
Mit all den harten Reden
Hinunter würgen muss.
Sogar wenn ich am Sonntag
Will in die Kirche gehen,
Und mir ein armes Bändchen
Am Hals nicht übel steht,
Vergiftet sie mir neidisch
Mit ungerechtem Tadel
Die wochenmüde Seele,
Das tröstliche Gebet.
Mag selber sie nur beten,
Dass ihre eignen Kinder
Nicht einmal dienen müssen,
Wenn ihr das Glück entschwand
Und sie als arme Mutter
Wird um die Häuser schleichen,
Wo jene sind geschlagen
Von böser Herrenhand!
Gottfried Keller (1819 - 1890), Schweizer Dichter und Romanautor
Quelle: Keller, G., Gedichte
Kommt niemals eher, als bis man euch drei– oder viermal gerufen hat, denn nur die Hunde kommen gleich beim erstenmal, wenn man ihnen pfeift.
Jonathan Swift (1667 - 1745), anglo-irischer Erzähler, Moralkritiker und Theologe
Quelle: Swift, Klugheitsregeln für Befehlende und Dienende, 1800