19 Zitate und 1 Gedicht über Drohung.
Auch wenn man unter Druck steht, heißt das noch lange nicht, erpressbar zu sein.
© Jürgen Linsenmeier (*1966)
Alle schüchternen Leute drohen gern; denn sie fühlen, daß Drohungen auf sie selber großen Eindruck machen würden.
Charles de Secondat, Baron de Montesquieu (1689 - 1755), Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède de Montesquieu, französischer Staatstheoretiker und Schriftsteller
Quelle: Montesquieu, Meine Gedanken (Mes pensées), 1899-1901 (posthum)
Leere Drohung, übler Brauch,
wird des Feindes Hohn nur schärfen;
Kannst du keine Blitze werfen,
Freund, so laß das Donnern auch!
Emanuel Geibel (1815 - 1884), deutscher Lyriker und Dramatiker
Quelle: Geibel, E., Gedichte. Gedichte und Gedenkblätter, Stuttgart 1865
Wartet nur
Weil ich so ganz vorzüglich blitze,
Glaubt ihr, daß ich nicht donnern könnt!
Ihr irrt euch sehr, denn ich besitze
Gleichfalls fürs Donnern ein Talent.
Es wird sich grausenhaft bewähren,
Wenn einst erscheint der rechte Tag;
Dann sollt ihr meine Stimme hören,
Das Donnerwort, den Wetterschlag.
Gar manche Eiche wird zersplittern
An jenem Tag der wilde Sturm,
Gar mancher Palast wird erzittern
Und stürzen mancher Kirchenturm!
Heinrich Heine (1797 - 1856), Christian Johann Heinrich Heine (Harry Heine), deutscher Dichter und Romancier, ein Hauptvertreter des Jungen Deutschland, Begründer des modernen Feuilletons
Quelle: Heine, H., Gedichte. Neue Gedichte. Zeitgedichte, 23.
Das Erheben des Zeigefingers, wird von manchen schon als Drohung empfunden.
© Horst Reiner Menzel (*1938), Aphoristiker
Quelle: Menzel, Gedichte und Aphorismen erzählen Geschichten. Nachdenkliches für Mußestunden, 4. Auflage 2022
Wer nichts als drohen tut alltag,
Da sorg nicht, daß er dich schlag'.
Sebastian Brant (1458 - 1521), Straßburger Stadtschreiber, elsässischer Jurist, Humanist und Satiriker
Quelle: Brant, Das Narrenschiff (Daß Narrenschyff ad Narragoniam), 1494
Wir können durch Liebe und Wohlwollen fraglos leicht bestochen werden – vielleicht zu leicht –, aber ausgerechnet durch Drohungen ganz gewiß nicht!
Otto von Bismarck (1815 - 1898), Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, ab 1865 Graf von Bismarck-Schönhausen, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 auch Herzog zu Lauenburg, preußisch-deutscher Staatsmann und 1. Reichskanzler
Quelle: Bismarck, Reden
"Denen werden wir's aber zeigen" hofft heimlich,
dass keiner genau hinschaut.
© Peter Horton (*1941), österreichischer Sänger, Musiker, Gitarrist, Komponist und Buchautor
Quelle: Horton, Die zweite Saite, Echter Verlag 2004