155 Zitate und 4 Gedichte über Einsicht.
Sich irren und fehlen kann auch der Gewissenhafteste, ein Wicht wird er erst, wenn er den Irrtum einsieht, ohne den Mut zu haben, ihn zu berichtigen. Ich halte diesen Mut für eine der allerersten Pflichten des Mannes.
Peter Rosegger (1843 - 1918), Pseudonym P. K., Petri Kettenfeier, österreichischer Volksschriftsteller und Erzähler, Autodidakt, begann als Wanderschneider
Die gewonnene Einsicht
Was ich ahnte, was ich träumte,
war so viel, doch nicht genug,
bis ich weg die Zweifel räumte
und die Dunkelheit zerschlug.
Ist nun mehr die vielgepries'ne
Einsicht als der Dämmerflor ?
Minder scheint das Klarbewies'ne,
als mir dunkel schwebte vor.
Reizen mag nur als unendlich,
dessen Ziel du nicht gesehn;
und was dir erst ward verständlich,
ist nicht wert mehr zu verstehn.
Friedrich Rückert (1788 - 1866), alias Freimund Raimar, deutscher Dichter, Lyriker und Übersetzer arabischer, hebräischer, indischer und chinesischer Dichtung
Die Akte wird eingesehen, die Schuld nicht.
© Michael Richter (*1952), Dr. phil., deutscher Zeithistoriker und Aphoristiker
Das Unscheinbare zu beachten, ist Einsicht.
Der Gewalt auszuweichen, ist Stärke.
Laotse (vermutlich 6. Jh. v. Chr.), eigentlich Laozi, auch Lau Dsi oder Lau Dan, nur legendenhaft fassbarer chinesischer Philosoph, Begründer des Taoismus, Laotse bedeutet 'der Alte', sein Sippenname war 'Li Erl'
Du hast sehr viel Einsicht in dir, es wird aber auch viel Verständnis von dir verlangt werden.
Hildegard von Bingen (1098 - 1179), deutsche Mystikerin, Äbtissin und Naturwissenschaftlerin, katholische Heilige
[...] die Menschen urtheilen im allgemeinen mehr nach den Augen als nach den Händen, weil zu sehen jedem gegeben ist, einzusehen nur wenigen.
Niccoló Machiavelli (1469 - 1527), italienischer Staatsmann und Schriftsteller
Quelle: Machiavelli, Der Fürst (Il Principe), verfasst 1513; päpstliche Druckgenehmigung 1532 (posthum). Originaltext der Übersetzung
Fehlet die Einsicht oben, der gute Wille von unten,
Führt sogleich die Gewalt, oder sie endet den Streit.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827. Vier Jahreszeiten. Aus >Herbst<