108 Zitate und 8 Gedichte über Erbe(n), Testament.
Kaum sind die Toten unterm Boden,
schon fangen Erben an zu roden.
© Friedrich Löchner (1915 - 2013), Pseudonym: Erich Ellinger, deutscher Pädagoge, Dichter und Autor
Eines Biedermannes Erbe liegt in allen Landen.
Ovid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.), eigentlich Publius Ovidius Naso, römischer Epiker
Meines Vaters Uhr
Meines Vaters Uhr
Liegt auf meinem Tische,
Vieles Unglück maß sie einem Braven zu.
Sterbend ließ er sie
Als mein einzig Erbe
Arm, doch liebend, mir. Und nun tickt sie: du,
Denk an ihn und sei
Tapfer, treu und tätig
So wie er, und gehe einmal gern zur Ruh.
Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), auch Martin Möbius, deutscher Lyriker, Romanautor und Herausgeber der Zeitschrift »Pen«
Ich habe nichts als mich von meinen Eltern geerbt.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Quelle: Jean Paul, Nachlass. Einfälle, 1790
Beglückt, wer ruhig nur auf's Nötige beflissen,
Ohn' Zeugen und Notar stirbt, wie wir sterben müssen.
Der ohne Schuld und Streit nur Recht und Großmut liebt
Und Güter, Geld und Schmuck dem rechten Erben gibt.
Rechtsgrundsatz aus dem 16. Jahrhundert
Ein Glück, daß man sich in seinem Testament
nichts vermachen kann.
Emanuel Wertheimer (1846 - 1916), deutsch-österreichischer Philosoph und Aphoristiker ungarischer Herkunft
Quelle: Wertheimer, Aphorismen. Gedanken und Meinungen, 1896