8 Zitate und 2 Gedichte über Ernährung, Bio.
Es ist ein Vorurteil, dass die zweckmäßige Kost dem Menschen auch die natürliche und von vornherein angenehme sei; ursprünglich aber schmeckte wohl Vieles schlecht, und war ihm „unnatürlich“, was die Not doch zu essen anbefahl; im Verlauf der Gewöhnung kam aber der Reiz und die Lust dazu. Und so steht es in vielen Dingen, die nichts mit der Nahrung zu tun haben: Das Erste ist der Zwang dazu, die Freude daran ist nachgeboren und oft spätgeboren.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, F., Nachgelassene Fragmente. Frühjahr 1880
Ob Bio wirklich so gut für uns ist, sei dahingestellt. Sogar der biologische Apfel, den Eva pflückte, führte zur Vertreibung aus dem Paradies.
© Sonja M. Grass (*1959), öster. Schriftstellerin, Aphoristikerin und Ghostwriterin
Viele Menschen essen mit den schmackhaftesten
Ernährungssünden ihre lästigen Schuldgefühle einfach weg
© Helmut Glaßl (*1950)
Die kleinen Ernährungssünden muss man nicht beichten,
aber kann sie genießen.
© Helmut Glaßl (*1950)
Ein veganer Mensch
Ein Mensch trinkt gerne ein Glas Wein
und isst dazu ein Stück vom Schwein,
das, wenn es herzhaft ist gebraten,
beflügelt ihn zu neuen Taten.
Jedoch der Vegetarierbund
meint, der Genuss sei nicht gesund:
Die Nahrung nähm' im großen Ganzen
man nur noch aus dem Reich der Pflanzen.
Zum Zwecke der Naturbewahrung
greift man auch zu veganer Nahrung:
man meidet Honig, Milch und Butter,
beschränkt sich ganz auf Pflanzenfutter.
Auf alles Tierische verzichten,
gelingt den meisten doch mitnichten.
Der Mensch sucht und liest überall,
ob seine Nahrung wär' ein Fall
für gründliche Naturzerstörung.
Beim Bauern findet er Erhörung.
Der sagt ihm "Schau mal in den Trögen,
was unsere Schweine gerne mögen."
Der Mensch, der gründlich das getan,
entdeckt: das Schwein frisst schon vegan!
So beschließt er dann, beim Fleisch zu bleiben,
man sollt' nicht alles übertreiben.
© Karl Werner Dickhöfer (*1938), Lehrer im Ruhestand
Ist ein Apfel von Maden zerfressen,
dann ist das Bioobst, das kannst du essen.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Schmetterlinge im Kopf. Gedanken in Reim und Prosa, Engelsdorfer Verlag 2006
Wenn die Menschen doch wüssten, was die Art und Zubereitung der Nahrung für einen Einfluss, für eine Wirkung hat! Doch, hierüber könnte man Bücher schreiben, und es würde doch vergeblich sein.
Karl May (1842 - 1912), eigentlich Carl Friedrich May, Pseudonym Karl Hohenthal; dt. Jugendschriftsteller
Quelle: May, Im Reiche des silbernen Löwen, 4 Bde., 1898-1903. Dritter Band, viertes Kapitel
Ein Allzuhungriger, der sich eilig vollstopft, ernährt sich schlecht.
Hedwig Dohm (1831 - 1919), deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin
Quelle: Dohm, Schicksale einer Seele, 1899
Unsere härteste Währung
ist eine gesunde Ernährung.
Uns're Devisen:
Weniger Schlachtfeld,
mehr blühende Wiesen!
© Gabriele Renate Pyhrr (*1964), Teamassistentin und Freizeitautorin