46 Zitate und 3 Gedichte über Erwachsene.
Sei der männliche Mann! und bleibe das kindliche Kind doch!
Johann Caspar Lavater (1741 - 1801), auch Johann Kaspar Lavater, reformierter Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller aus der Schweiz, Hauptvertreter der Physiognomik
Quelle: Hufeland (Hg.), Worte des Herzens von J. C. Lavater. Für Freunde der Liebe und des Glaubens, hg. von Christoph Wilhelm Hufeland 1825 (8. Auflage 1852)
Wer nicht zeitlebens gewissermaßen ein großes Kind bleibt, sondern ein ernsthafter, nüchterner, durchweg gesetzter und vernünftiger Mann wird, kann ein sehr nützlicher und tüchtiger Bürger dieser Welt sein; nur nimmermehr ein Genie.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Quelle: Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, 1819 (mehrfach ergänzt, seit 1844 in zwei Bänden). Zweiter Band. Ergänzungen zum dritten Buch. Kapitel 31. Vom Genie
Was uns aus Kinderaugen oft so ahnungsvoll und wie unerschöpflich ansieht, spricht zwanzig Jahre später nur von versteinerten Träumen, verdorrten Schößlingen, verschütteten Brunnen, und schämt sich, daß es noch zuweilen verstohlen, wie ein Karfunkel im Düstern, aufleuchtet; aus dem holden Menschen »Kind« ist die Nutzpflanze »Mann« oder das Gänseblümchen »Frau« geworden.
Adolf von Wilbrandt (1837 - 1911), dt. Schriftsteller und Direktor des Burgtheaters in Wien
Quelle: Wilbrandt, Geister und Menschen, 3 Bde., 1864
Erwachsen wird man nicht dadurch, daß man wie ein Erwachsener aussieht, sondern dadurch, daß man sich wie einer verhält.
© Jürgen Seifert (*1962), deutscher Informatiker, Aphorismensammler und Gelegenheits-Aphoristiker
Hab' ein Kind, wie's mit den schönsten
Blumen spielte, einst erblicket;
Kindchen weinte, als im Spielen
Es die Blume hat zerpflücket. –
Allgemeines Menschentreiben
Trat vor's Aug' mir da im Kleinen;
Machen's grad so die Ewachs'nen:
Erst zerstören und dann weinen.
Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845-1944
Erwachsene sind kein Provisorium. Personen sind keine Kreaturen des Zufalls. Man ist Mensch und Bürger – man lebt nicht erst seit heute früh. Man hat ein stolzes Herz, hartgesottene Nerven und die dazu passenden Füsse.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Bleiben erwachsene Kinder noch jahrelang bei der Mutter, sehen sie nur noch in ihr die Stütze und bequeme Hilfe, und läßt die Mutter sich in dieser Weise mißbrauchen, so leiden am Ende alle Teile.
Prentice Mulford (1834 - 1891), US-amerikanischer Journalist, Erzieher, Goldgräber und Warenhausbesitzer