43 Zitate und 4 Gedichte über Farbe.
Farben haben etwas Lebendiges. Mit den Farben redet die Welt. In der einfachsten und besten Sprache, die es gibt: Denn sie heißt Dich einfach willkommen!
© Klaus Lutz (*1956)
Farbe ist Licht, benötigt Substanz, folgt der Physik des Auges, interpretiert sich erfahrungsgemäß individuell; Farbe ist und erzeugt Temperament.
© Raymond Walden (*1945), Kosmopolit, Pazifist und Autor
Quelle: Walden, Sequenzen von Skepsis, Aphorismen-Reihe seit 2009, siehe hierzu: raymond-walden.blogspot.com
Manchmal ist es die Farbe des Himmels und mein Herz geht auf Reisen – in die entferntesten Länder – voller Farben.
© Roswitha Bloch (*1957), deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin, Dozentin und Lektorin
Wer schwarz-weiß denkt,
dem graut vor Zwischentönen.
© Jürgen Wilbert (*1945), Dr. phil., deutscher Literat und Aphoristiker
Quelle: Wilbert, Aus der Redensart geschlagen. Aphoristische Denkereien, Brockmeyer Verlag 2014
Unser Leben ist wie eine Farbpalette: viele Mischtöne, wenig Schwarz-Weiß, aber sehr viel Farbe.
© Helmut Glaßl (*1950)
Das Glück rollt uns immer wieder den roten Teppich aus.
Leider sind wir an manchen Tagen offensichtlich farbenblind.
© KarlHeinz Karius (*1935), Urheber, Mensch und Werbeberater
Sooft ich in die wunderbare Welt hineinblicke, und mir vorstelle, ich schaute sie zum erstenmale an, so verwundre ich mich jedesmal über die unendliche Mannigfaltigkeit der Formen, über die verschiedenartigen Gebärden, die jedes andre Wesen unter den übrigen macht. [...]
Aber noch seltsamer fällt es mir auf, wenn ich die unterschiedlichen Farben betrachte, wodurch alle Gegenstände noch mehr getrennt, und denn gleichsam wieder verwandt und befreundet werden.
Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773 - 1798), deutscher Schriftsteller
Quelle: Wackenroder, Phantasien über die Kunst für Freunde der Kunst, posthum hg. von Ludwig Tieck 1799. Originaltext
[Es existiert] eine Harmonie zwischen der sinnlichen Natur eines Menschen, der wirklich Künstler ist, und der Farbe [...], die sein Auge besonders lebhaft sieht.
Joris-Karl Huysmans (1848 - 1907), eigentlich Charles Marie Georges Huysmans, französischer Schriftsteller, bedeutender Vertreter des Ästhetizismus, zwischen Naturalismus und Symbolismus
Quelle: Huysmans, Gegen den Strich (À rebours), 1884 (dt. 1897)
Die Farbe Blau
Wenn alles Blau der Welt verblasste,
und Meer und Himmel farblos blieben,
wo fänd dein Sehnen Zuflucht noch
und wo dein Träumen süße Tiefen?
© Hans Munch (*1958), deutscher Lyriker
Orte träumen in Farbe. Die Farbe erträumt Orte. Und Worte. Es heißt also nicht, dass Bilder verortet sein müssen. Sie sind das eigentlich Ortlose, wie das Auge, das schweift, das mitgeht oder stehenbleibt.
© Elmar Schenkel (*1953), Anglist, Autor, Übersetzer, Maler
Quelle: Schenkel, Orte träumen in Farbe. Bilder 2000-2018, Edition Hamouda 2019. Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis des Autors. Anderswo, Nirgendwo