184 Zitate und 6 Gedichte über Feigheit.
Es ist unklug, Feiglinge mit Schande zu strafen; denn achteten sie deren, so wären sie keine Feiglinge. Hier muß Tod die Strafe sein, weil sie ihn am meisten fürchten.
Jonathan Swift (1667 - 1745), anglo-irischer Erzähler, Moralkritiker und Theologe
Quelle: Swift, Gedanken über verschiedene Gegenstände (Thoughts on Various Subjects), gemeinsam mit Alexander Pope verfasst
Er war nicht tapfer, aber sehr vernünftig.
Molière (1622 - 1673), eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, französischer Komödiendichter und Schauspieler
Quelle: Molière, Die Prinzessin von Elis (La Princesse d’Élide), 1664
Mutlose Männer sind wie jämmerliche Pferde, die gerade genug Mut und Feuer behalten haben, um bockig zu sein.
Alexander Pope (1688 - 1744), englischer Dichter, Essayist, Satiriker und Übersetzer der Epen Homers
Quelle: Pope, Gedanken über verschiedene Gegenstände (Thoughts on Various Subjects), gemeinsam mit Jonathan Swift verfasst
Ihr nennt mich einen Feigling, wenn ich so vernünftig bin, eine Herausforderung abzulehnen. Welchen Begriff habt ihr denn von der Feigheit? Wenn das Vermeiden unnützer Gefahr Feigheit heißt, dann gibt es wohl keinen Mutigen auf der Welt.
Claude Tillier (1801 - 1844), französischer Satiriker und Schriftsteller
Quelle: Tillier, Mein Onkel Benjamin (Mon oncle Benjamin), 1843
Die Feigheit ist ohne Zweifel eine
furchtsame Nachgiebigkeit der Seele.
Theophrastos von Eresos (Theophrast) (um 371 - 287 v. Chr.), griechischer Philosoph und Naturforscher
Quelle: La Bruyère, Die Charaktere oder Die Sitten im Zeitalter Ludwigs XIV. (Les Caractères de Théophraste, traduits du grec, avec les caractères ou les mœurs de ce siècle), 1688
Die größte Almosenspenderin ist die Feigheit.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, 1878 (2. erweiterte Auflage 1886). Zweiter Band. Zweite Abteilung: Der Wanderer und sein Schatten
Du tapferes Rückzugherz!
Heinrich Heine (1797 - 1856), Christian Johann Heinrich Heine (Harry Heine), deutscher Dichter und Romancier, ein Hauptvertreter des Jungen Deutschland, Begründer des modernen Feuilletons
Quelle: Heine, H., Gedichte. Aus: Buch der Lieder, Die Nordsee, Zweiter Cyklus, Meergruß, 1827
Anonyme Schreiben behaupten etwas, dessen Unrichtigkeit der Verfasser durch Verweigerung seiner Unterschrift bestätigt.
Peter Rosegger (1843 - 1918), Pseudonym P. K., Petri Kettenfeier, österreichischer Volksschriftsteller und Erzähler, Autodidakt, begann als Wanderschneider
Es gibt so viel Mittel, den Gelegenheiten auszuweichen, bei denen man seine eigene Person wagen müßte, daß man die Welt tausendmal betrogen haben kann, bevor man sich in ein Wagestück eingelassen hat, und selbst dann, wenn man darin verflochten ist, weiß man für diesen Fall sein Spiel mit guter Miene und unerschrockenen Worten zu verdecken, obgleich einem das Herz im Innern zittert.
Michel de Montaigne (1533 - 1592), eigentlich Michel Eyquem, Seigneur de Montaigne, französischer Philosoph und Essayist
Quelle: Montaigne, Essais, Erstdruck 1579, erste Gesamtausgabe 1595 (posthum)