50 Zitate und 9 Gedichte über Fliegen.
Was Flügel hat, das fliegt, und wäre es in einer Maulwurfshöhle zur Welt gekommen.
Johann Jakob Mohr (1824 - 1886), deutscher Epigrammatiker, Dramatiker, Aphoristiker, Erzähler und Pädagoge
Quelle: Mohr, Gedanken über Leben und Kunst, 1879
Ein Flugzeug zu erfinden, ist nichts.
Es zu bauen, ein Anfang.
Fliegen, das ist alles.
Ferdinand Ferber
(1862 - 1909), alias "De Rue", französischer Offizier und Flugpionier
Quelle: Ferber, L’aviation – ses débuts – son développement : de crête à crête, de ville à ville, de continent à continent, 1908. Wird fälschlicherweise oft Otto Lilienthal zugeschrieben
Einen Gipfel ersteigt man, wir müssen höher, also heißt es fliegen.
Peter Hille (1854 - 1904), deutscher sozialistischer Dichter, Aphoristiker und mystischer Träumer
Quelle: Hille, Gestalten und Aphorismen, in: Gesammelte Werke von Peter Hille, Band 2, hg. von seinen Freunden 1904 (posthum)
Ikarus
Immer wieder dieselbe Geschichte:
Siege, Triumphe, Gottesgerichte.
Wem jeder Sprung, auch der kühnste, geglückt,
Der fühlt sich dem Gesetz entrückt,
Er ist heraus aus dem Alltagstrott,
Fliegen will er, er ist ein Gott;
Er fällt dem Sonnengespann in die Zügel, –
Da schmelzen dem Ikarus die Flügel,
Er flog zu hoch, er stürzt, er fällt,
Ein neu Spektakelstück hat die Welt,
Eben noch zum Himmel getragen…
Apollo, zürnend, hat ihn erschlagen.
Theodor Fontane (1819 - 1898), dt. Schriftsteller, Journalist, Erzähler und Theaterkritiker
Bumerang
War einmal ein Bumerang;
War ein weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum – noch stundenlang –
Wartete auf Bumerang.
Joachim Ringelnatz (1883 - 1934), eigentlich Hans Bötticher, deutscher Lyriker, Erzähler und Maler
Quelle: Ringelnatz, J., Gedichte. Turngedichte, 1923
Ich wollt', mir wüchsen Flügel!
Joseph Victor von Scheffel (1826 - 1886), Joseph Victor Scheffel, ab 1876 von Scheffel, deutscher Schriftsteller und Dichter
Quelle: Scheffel, Gaudeamus. Lieder aus dem Engeren und Weiteren, 1863. Aus: Wanderlied
Ich ermahne dich, Ikarus, dich auf mittlerer Bahn zu halten, damit nicht, wenn du zu tief gehst, die Wellen die Federn beschweren, und wenn du zu hoch fliegst, das Feuer sie versengt. Zwischen beiden fliege.
Ovid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.), eigentlich Publius Ovidius Naso, römischer Epiker
Quelle: Ovid, Metamorphosen, entstanden um 1 oder 3 bis 8 n. Chr. 8,183-235
wer hoch fliegt
sieht weiter
© Anke Maggauer-Kirsche (*1948), deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin und ehemalige Betagtenbetreuerin in der Schweiz