85 Zitate und 2 Gedichte über Forschung.
Die Gelehrten, die ganze Monate damit verbringen, am Knochen eines vorsintflutlichen Tieres herumzunagen – wenn ihr Unglück sich am hellen Mittag vollzöge, sie würden es kaum sehen. Glückliche! O tausendmal Glückliche!
Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor
Je mehr der Mensch versucht, göttliche Geheimnisse zu erforschen, desto mehr ist er dabei auf teuflische Erfindungen angewiesen.
© Markus Weidmann Schweizer Schriftsteller
Es gibt noch unerforschte Gebiete. Sie befinden sich sämtlich in den Tiefen von Damenhandtaschen.
© Detlev Fleischhammel (*1952), deutscher Theologe
Durchforscht den Boden, sucht und grabt,
Bringt Wachstum auf Mechanik,
Wenn ihr dann keine Blumen habt,
Habt ihr doch eine Botanik.
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter
Quelle: Grillparzer, F., Gedichte. Epigramme, 1845
Die größte Freude des Geistes, der arbeitet, besteht in dem Gedanken an die Arbeit, die später die anderen leisten werden.
Hippolyte Taine (1828 - 1893), französischer Philosoph, Historiker und Schriftsteller
Quelle: Taine, Essais
Man betrachtet die Teile nur, um über das Ganze zu urteilen, man untersucht alle Ursachen, um alle Wirkungen zu erkennen.
Charles de Secondat, Baron de Montesquieu (1689 - 1755), Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède de Montesquieu, französischer Staatstheoretiker und Schriftsteller
Quelle: Montesquieu, Vom Geist der Gesetze (De L'esprit des Loix), 1748
Meine Führer und die aller Menschen, die irgend in der Welt herumtappen, sind in Wahrheit die folgenden zwei: der Vorwitz, welcher alles durchstöbert, und das alteingewurzelte Vorurteil, das den Trugbildern der Welt den Schein der Wahrheit leiht. Wer ihnen mit vernünftigem Sinne folgen will, der wird wie ich erbärmliche Verwirrungen seines Geschlechts erblicken. Und sollte es ihn anders dünken, so mag er wissen, daß die Brille des allgemeinen Irrtums, durch die er stets das Gegenteil von allem sieht, auf der Nase sitzt.
Johannes Amos Comenius (1592 - 1670), tschechischer Theologe und Pädagoge
Quelle: Comenius, Das Labyrinth der Welt und das Paradies [Lusthaus] des Herzens (Labyrint swěta a lusthauz srdce), 1631
Wenn du über irgendeine Frage im Zweifel bist und still hältst und zwingst dich nicht zu glauben, daß etwas Unerwiesenes bewiesen sei, und du versuchst nicht, etwas zu verwerfen, oder als falsch zu erklären, wovon das Gegenteil nicht bewiesen ist, und du trachtest nicht, das zu erkennen, was du nicht zu erkennen vermagst, so hast du damit bereits die menschliche Vollkommenheit erreicht.
Moses Maimonides (um 1135 - 1204), eigentlich Mosche ben Maimon, arabischer Name Abu 'Imran Musa ibn 'Ubaidallah Maimun al-Kurdubi, jüdischer Philosoph, Gelehrter und Arzt, gilt als der bedeutendste jüdische Religionsphilosoph des Mittelalters
Quelle: Maimonides, Führer der Unschlüssigen (More nevuchim), entstanden um 1200
Spinner, die die Welt bewegen, nennt man Forscher.
© Waltraud Puzicha (1925 - 2013), deutsche Aphoristikerin
Quelle: Puzicha, Kurz belichtet, Klappe 1, 1997
Ich weiß jedoch, daß man über seltene und auffallende Dinge weder urteilen noch Neues entdecken kann, wenn man nicht die Ursachen des Gewöhnlichen und die Ursachen dieser Ursachen erforscht und gefunden hat.
Francis Bacon (1561 - 1626), 1. Viscount St. Albans, Baron von Verulam, englischer Philosoph, Jurist und Staatsmann, gilt als Wegbereiter des Empirismus und entwarf eine Methodologie der Wissenschaften
Quelle: Bacon, Große Erneuerung der Wissenschaften (Instauratio Magna. Novum Organum, sive Indicia vera de interpretatione naturae), 1620