2 Aphorismen und 4 Gedichte über Frühling von Dr. Carl Peter Fröhling.
Frühlingslüfte sind geflogen
vom Westen her über das Land.
Haben hurtig wohl an Baum und Strauch gesogen,
Schneeglöckchen, Primeln auch erkannt.
© Dr. Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker
Verschwiegenes schlummert
in zarter Knospe
schützendem Gehäuse
noch.
Hebt sich ein linder Hauch
vom Fluß zu den Pappeln herauf,
erschrickt leise Verborgenes
doch.
Und im Keime tief drinnen
sinnt Verlorenes wieder,
warm sich ans Leben zu binden –
dennoch.
© Dr. Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker
Einer ist's ja,
der des Frühlings gedenkt.
Einer ist's,
der seinen Atem gesenkt
in die erloschene Flur,
und der Himmel alsdann
hat der Erde nur
ihre schönsten Sterne
wiedergeschenkt.
© Dr. Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker
Botinnen sein –
Herolde rauschenden Fests.
Hoffnungsmittlerinnen –
weiß und amethysten gesellt
dem erwachenden Grün.
Kunde bringt ihr
gar frohe dem Land,
Botschaft von Sonne und Licht –
Schönheit und Liebe als Unterpfand,
holdseliges Frühlingsgesicht.
© Dr. Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker
Aus dem Steine
dringt das Leben,
aus dem rissigen Gemäuer
Blume, Blatt und Baum.
Fruchtbar noch im Unfruchtbaren,
saugt das Leben,
stark und heiter,
groß und hell sich
mühelos ins
Licht hinein.
© Dr. Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker
Auf unsichtbaren Leitern klettern
Lerchen selig in den Morgen von April.
Hoch hinauf sie ihre Lieder schmettern,
die verstehen möge, wer es will.
© Dr. Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker