131 Zitate und 324 Gedichte über Frühling.
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Im Lenz, wenn die Veilchen blühn zu Hauf,
Gib acht, da wachen die Tränen auf.
Im Herbst, fiel alles Laub vom Baum.
Ach Lieb' und Glück vergangen wie im Traum!
Gib acht, so ist der Dinge Lauf:
Blumen und Wunden brechen im Frühling auf.
Paul Heyse (1830 - 1914), eigentlich Paul Johann Ludwig von Heyse, deutscher Romanist, Novellist und Übersetzer, Nobelpreisträger für Literatur 1910
Märzveilchen
Der Himmel wölbt sich rein und blau,
Der Reif stellt Blumen aus zur Schau.
Am Fenster prangt ein flimmernder Flor,
Ein Jüngling steht, ihn betrachtend, davor,
Und hinter den Blumen blühet noch gar
Ein blaues, ein lächelndes Augenpaar,
Märzveilchen, wie jener noch keine gesehn.
Der Reif wird, angehaucht, zergehn.
Eisblumen fangen zu schmelzen an,
Und Gott sei gnädig dem jungen Mann.
Hans Christian Andersen (1805 - 1875), dänischer Märchendichter
Wir es langsam warm und Märzlich
freut der Mensch sich, und zwar herzlich.
© Klaus Klages (*1938), deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger
Frühlingssonnenstrahlen
schmelzen
den Schnee
auf deiner Seele
malen
Lichtfinger
in deine Welt
tanzen
mit dir
federleicht in den Tag
© Engelbert Schinkel (*1959), einfühlsamer Seelenfärber
Manche Fragezeichen scheinen sich unter der Last ihrer Verantwortung besonders exzellent zu krümmen.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor