62 Zitate über Frankreich.
Aufregend war der erste Abend in Frankreich. Es ist mir nicht möglich, mich auch nur der Hälfte der Stätten zu entsinnen, denen wir einen Besuch abstatteten, ebenso wenig dessen, was wir im Detail erblickten; wir verspürten gar kein Verlangen, ein Ding ausführlich zu inspizieren – wir trachteten lediglich danach, uns zunächst einmal umzuschauen und umherzugehen – uns zu bewegen, in Bewegung zu bleiben! Der Geist des Landes war auf uns niedergekommen.
Mark Twain (1835 - 1910), eigentlich Samuel Langhorne Clemens, US-amerikanischer Erzähler und Satiriker
Die französische Nation charakterisiert sich unter allen andern durch den Konversationsgeschmack, in Ansehung dessen sie das Muster aller übrigen ist. Sie ist höflich, vornehmlich gegen den Fremden, der sie besucht, wenn es gleich jetzt außer der Mode ist, höfisch zu sein. Der Franzose ist es nicht aus Interesse, sondern aus unmittelbarem Geschmacksbedürfnis, sich mitzuteilen.
Immanuel Kant (1724 - 1804), deutscher Philosoph
Quelle: Kant, Anthropologie in pragmatischer Hinsicht, 1798. Zweiter Teil. Anthropologische Charakteristik
Paris ist der geistige, London der körperliche Marktplatz Europas.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Gott lebt in Frankreich – in Deutschland macht er den Umsatz.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Auch jetzt noch ist Frankreich der Sitz der geistigsten und raffiniertesten Kultur Europas und die hohe Schule des Geschmacks: aber man muss dies „Frankreich des Geschmacks“ zu finden wissen.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, 1886. Achtes Hauptstück. Völker und Vaterländer
Bevor man den Franzosen die Freiheit gab, hätte man ihnen beibringen müssen, was die Freiheit ist, und welchen Gebrauch man von ihr machen muß. Die Vorbereitung scheint mir nicht ausreichend.
Georges Clemenceau (1841 - 1929), Georges Benjamin Clemenceau, Beiname ab 1885: »Der Tiger«, franz. sozialistischer Politiker, Ministerpräsident von 1906-1909 und 1917-1920, verwirklichte als Ministerpräsident die Trennung von Kirche und Staat; Vertreter einer Politik der Revanche gegen Deutschland, war einer der Väter des Versailler Vertrags
Quelle: Clemenceau, Reden. 11. Dezember 1927
Frankreich! Du warst der Glockenturm der Welt, von dessen Höhe einstmals über die ganze Erde hin drei Glockenschläge der Gerechtigkeit hallten, drei Schreie erklangen, die den jahrhundertelangen Schlaf der Völker aufweckten - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Maxim Gorki (1868 - 1936), eigentlich Alexej Maximowitsch Peschkow, russischer Erzähler und Dramatiker
Paris ist das Café von Europa.
Ferdinando Galiani (1728 - 1787), auch Abbé Galiani genannt, italienischer Nationalökonom und Schriftsteller
Ich sage es immer wieder, der Teil der Dummen unserer Nation ist dümmer als der einer jeden anderen, wie der verdorbene Teil verdorbener, der gemeine Teil gemeiner ist.
Benjamin Constant (1767 - 1830), eigentlich Henri-Benjamin Constant de Rebecque, französischer Schriftsteller und Politiker Schweizer Herkunft, für die Französische Revolution begeistert, nahm er 1798 die französische Staatsbürgerschaft an und wurde 1799 (als Oppositionspolitiker) Mitglied des Tribunats, 1802 aber wieder ausgeschlossen
Quelle: Constant, Tagebuch (Journal intime), 1804-1816
Ein großes Volk im Aufruhr kann nichts als Hinrichtungen vollziehen.
Antoine de Rivarol (1753 - 1801), eigentlich Antoine Rivaroli, französischer Moralist und Übersetzer
Quelle: Rivarol, Maximen und Gedanken, in: Die französischen Moralisten. Verdeutscht und hg. von Fritz Schalk, Leipzig 1938. Politik