620 Zitate und 49 Gedichte über Frieden.
Der Geist der geistigen Zusammengehörigkeit ist Schöpfergeist, »creator spiritus«, unserer Zeit so not wie nie einer Epoche deutscher Geschichte, auf daß aus entseelender Mechanisierung, aus einseitigem Technizismus und sittlichem Relativismus ein Zeitalter der Seele anbricht. Es brächte die Höherführung des Menschengeschlechts zu einer Weltanschauung, höchster religiöser Spannweite und idealistischen Gemeinsinns, zu jenem, im Gottesglauben wurzelnden lebenspflichttreuen Idealismus, dessen Energien auch die verläßlichsten sozialen Bindegewalten unseres politisch, wirtschaftlich und konfessionell noch immer so zerrissenen Vaterlandes sein würden. "Sich voneinander abzusondern ist die Eigenschaft der Deutschen", so hat schon Goethe geklagt. Aus der religiösen Gegenseitigkeitsehrfurcht kann der Fluch unserer gesamten Uneinigkeit und Zerrissenheit am ehesten in den Segen friedenswilliger Gemeinsamkeit gewandelt werden.
Ans Werk alle, die dazu guten Willens sind!
Luwig Wessel (1879 - 1922), deutscher evangelischer Theologe
Die vorherrschende Kraft im menschlichen Geist ist Frieden.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Wie oft wollt' mich die Welt ermüden!
Ich beugt auf's Schwert mein Angesicht
Und bat dich frevelhaft um Frieden. -
Du wußtest's besser, gabst ihn nicht.
Joseph von Eichendorff (1788 - 1857), Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, deutscher Dichter, Novellist und Dramatiker
Wer mit sich selbst im Frieden lebt, denkt von niemandem Arges.
Thomas von Kempen (um 1380 - 1471), lat. Thomas a Kempis, eigentlich Thomas Hemerken, holländischer Augustinermönch, Mystiker und Prediger
Wir alle teilen uns diesen kleinen Planeten Erde und müssen lernen, in Frieden und Harmonie miteinander zu leben. Dies ist nicht bloß ein Traum, sondern eine Notwendigkeit. Es ist nicht nötig, ein Buddhist zu sein, um an Prinzipien wie der Gewaltlosigkeit Gefallen zu finden. Ich persönlich behandle meine Feinde wie besondere Kostbarkeiten. Nur wenn ich ihnen gegenüber die Prinzipien von Selbstlosigkeit und Pazifismus anwenden kann, habe ich sie wirklich verinnerlicht. Es ist allzu einfach, ein guter Mensch zu sein, wenn man nur von Freunden umgeben ist. Feinde sind die besten Gurus!
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Wahrer Frieden bedeutet, daß wir alle als
Brüder und Schwestern zusammenleben.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Geben Sie ruhig zu, daß der Streit um Worte mehr Unheil auf diesem Globus angerichtet hat als Pest und Erdbeben. Den Nächsten lieben, ihn aufklären, wenn man kann, ihn bedauern, wenn er im Irrtum befangen ist; alles das, was fraglich ist, auf sich beruhen lassen – das ist meine Religion, die mehr wert ist als alle Eure Systeme und Symbole. Nur, wenn wir diese Dinge gar zu ernst nehmen, gibt es Aufregung und Streit.
Voltaire (1694 - 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
Das wirtschaftlich organisierte Volk, das heißt der Wirtschaftsstaat, der Staat als Händler, oder der Imperialismus, der Weltkonkurrent, ist eine beständige Gefahr für den Frieden, für die Schwachen und Kleinen.
Jakob Bosshart (1862 - 1924), Schweizer Schriftsteller und Philologe
Quelle: Bosshart, Bausteine zu Leben und Zeit, posthum hg. von Elsa Bosshart-Forrer, 1929
Souveränität bedeutet: selber dick und fett zu werden und die übrige Welt zur Plünderung freizugeben. Exportiert werden Verluste, importiert Gewinne. Über das Betriebsergebnis des Globus gibt es nur pessimistische Schätzungen. Dem Rest der Welt gibt die Verfassung des Landes den despektierlichen Namen Ausland. Im besten Falle ist das Ausland der Feind eines anderen Auslandes. Friede bedeutet, daß der Krieg im Ausland geführt wird.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006