18 Zitate und 2 Gedichte über Frust.
Frust ist wie ein Schneeball. Er wird immer größer und schmilzt erst dahin, wenn die warme Frühlingssonne wieder scheint.
© Linda Halfter (*1957), Banksachbearbeiterin, Fotographin und Künstlerin / Malerin
Wer Amok läuft,
ist zuvor gegen geschlossene Türen gelaufen.
© Walter Ludin (*1945), Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor, Mitglied des franziskanischen Ordens der Kapuziner
Quelle: Ludin, Einfach ins Blaue, Brunner Verlag 1998
Frustration ist die Migräne, die die ehrgeizigen Männer befällt.
© Fritz P. Rinnhofer (1939 - 2020), Marketing- und Verkaufsmanager und Publizist
Quelle: Rinnhofer (Hg.), Weiß-Grüner Zitatenschatz. Von Peter Rosegger bis Fritz P. Rinnhofer, Graz 2002
Der Frust ist das A und O jeder Erkenntnis.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Aphoretum – Gesammelte Aphorismen, 2010
Frust
Versunken steh ich in der Dunkelheit,
das Glücksgefühl hat sich verkrochen,
durch Enttäuschungen und Bitterkeit,
wurde längst mein Herz zerbrochen.
Fröhlichkeit hat lange schon ein Ende,
vor mir liegen Frust und Einsamkeit,
auch in Zukunft seh ich keine Wende,
tief im Innern herrscht nur Traurigkeit.
Langeweile ist jetzt mein Begleiter,
Erlebtes hat mich umgeschmissen,
mein Leben gleicht 'ner Hühnerleiter,
von oben bis unten – beschissen.
© Horst Rehmann (*1943), deutscher Publizist, Maler, Schriftsteller und Kinderbuchautor
Seid roh, aber seid wahr!
Arthur Schnitzler (1862 - 1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler
Quelle: Schnitzler, Aphorismen und Betrachtungen. 1908
Und dann war da noch die Frustrierte, die sagte: "Ich habe nie bekommen, was ich wollte. Ich wollte, ich hätte das bekommen, was ich wollte. Aber nicht einmal das will ich."
© Wolfgang J. Reus (1959 - 2006), deutscher Journalist, Satiriker, Aphoristiker und Lyriker
Quelle: Reus, Nicht aufsetzen! Durchstarten!
Der Marsch durch die Institutionen endete manchmal auf dem unendlichen Weg der Frustrationen.
© Gerd Jüttner (*1954), Dipl. Rel.päd., Dipl.-Journ.
Mir ist, als ob ich alles Licht verlöre.
Der Abend naht und heimlich wird das Haus;
ich breite einsam beide Arme aus,
und keiner sagt mir, wo ich hingehöre.
Wozu hab ich am Tage alle Pracht
gesammelt in den Gärten und den Gassen,
kann ich dir zeigen nicht in meiner Nacht,
wie mich der neue Reichtum größer macht
und wie mir alle Kronen passen?
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke, österreichischer Erzähler und Lyriker; gilt als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne
Quelle: Rilke, Die Gedichte. Nach der von Ernst Zinn besorgten Edition der sämtlichen Werke, Insel Verlag 1957. Aus dem Nachlass. Dir zur Feier, 1897/98