209 Zitate und 1 Gedicht über Güte.
Güte ist eine wesentliche Voraussetzung
für geistigen Frieden.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Bezwungen wird durch sanftes Wesen wilder Sinn.
Gaius Iulius Phaedrus (um 20/15 v. Chr. - um 50/60 n. Chr.), von Augustus freigelassener Sklave, römischer Fabeldichter
Quelle: Phaedrus, Fabeln
Die Frucht der Tätigkeit der Vernunft ist die Wahrheit, die Frucht der Tätigkeit der Liebe ist das Gute. Aber damit eine Frucht erzeugt wird,
ist es nötig, daß die beiden Tätigkeiten zusammenfallen. Das Gute wird nur durch eine vernünftig von der Wahrheit revidierte Liebe entstehen, und die Wahrheit wiederum durch die Tätigkeit einer liebevollen Vernunft, die das Gute zum Ziele hat.
Leo Tolstoi (1828 - 1910), Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, russischer Erzähler und Romanautor
Quelle: Tolstoi, Der Sinn des Lebens, 1901
Gott wägt die Handlung mehr nach der Meinung ab, in der sie geschieht, als nach der Größe des verrichteten Werkes.
Thomas von Kempen (um 1380 - 1471), lat. Thomas a Kempis, eigentlich Thomas Hemerken, holländischer Augustinermönch, Mystiker und Prediger
Güte ist, wie alle so genannten Tugenden, nicht etwas Vorhandenes, blind Wirkendes, sondern angewandtes eigenes Erleben auf fremde Dürftigkeit.
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke, österreichischer Erzähler und Lyriker; gilt als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne
Warum uns doch die Gutmütigkeit unserer Nebenmenschen meist als Dummheit und unsere eigene als Güte – die Güte der anderen als Schwäche und die unsere als ein Zeichen von Seelenadel erscheint?
Arthur Schnitzler (1862 - 1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler
Quelle: Schnitzler, Buch der Sprüche und Bedenken. Aphorismen und Fragmente, 1927
Nicht das Genie, nicht der Ruhm, nicht die Liebe spiegelt die Größe der menschlichen Seele wider, sondern die Güte.
Jean Baptiste Henri Lacordaire (1802 - 1861), im Orden: Dominique, französischer Kanzelredner, ursprünglich Advokat und zeitweise Politiker
Gütige Menschen – leiderfahrene Menschen.
© Paul Mommertz (*1930), deutscher Schriftsteller, Autor von Drehbüchern, Bühnenstücken und Hörspielen
Quelle: Mommertz, Sichtwechsel. Aphorismen über Menschen und Meinungen, 2005
Und dies eine haltet fest und ungezweifelt im Herzen: daß dem guten Mann kein Böses begegnet weder im Leben noch im Tode; die Augen der Götter stehen unverwandt über ihn und seine Schicksale offen.
Sokrates (470 - 399 v. Chr.), griechischer Philosoph
Quelle: Platon, Apologie des Sokrates, entstanden um 395 v. Chr. Übersetzt von Matthias Claudius