35 Zitate und 3 Gedichte über Gemüt.
Seelenleiden, in die wir durch Unglück oder eigne Fehler geraten, sie zu heilen vermag der Verstand nichts [sic], die Vernunft wenig, die Zeit viel, entschlossene Tätigkeit hingegen alles.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre, 1821; erw. Form 1829. 2. Buch, 11. Kap., Jarno zum Ich-Erzähler
Die Deutschen sollten in einem Zeitraum von dreißig Jahren das Wort Gemüt nicht aussprechen, dann würde nach und nach Gemüt sich wieder erzeugen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs hg. von Max Hecker, Verlag der Goethe-Gesellschaft, Weimar 1907. Aus Kunst und Altertum, 5. Bandes 3. Heft, 1826
Die Männer machen oft Gesichter, ohne just was auf dem Herzen zu haben.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Clavigo, 1774. 4. Akt, Sophie zur Schwester Marie
Das Gemüt bleibt jung,
solange es leidensfähig bleibt.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), Marie Freifrau Ebner von Eschenbach, österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
Quelle: Ebner-Eschenbach, Aphorismen, 1911. Originaltext
Wenn du willst im Menschenherzen
Alle Saiten rühren an,
Stimme du den Ton der Schmerzen
Nicht den Klang der Freuden an.
Mancher ist, der wohl erfahren
Hat auf Erden keine Lust;
Keiner, der nicht still bewahren
Wird ein Weh in seiner Brust.
Friedrich Rückert (1788 - 1866), alias Freimund Raimar, deutscher Dichter, Lyriker und Übersetzer arabischer, hebräischer, indischer und chinesischer Dichtung
Mensch, willst du, daß die Tränen dir versiegen, und es heiter werde in deinem Gemüt, so muß du deine Augen nicht in den Schoß der Erde drücken, du mußt sie aufwärts kehren.
Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), eigentlich Albert Bitzius, Schweizer Pfarrer und Erzähler
Quelle: Gotthelf, Zeitgeist und Bernergeist, 1851
Kalte Worte lassen Menschen erstarren, hitzige Worte schmerzen sie. Bittere Worte machen sie bitter, und zornige Worte machen sie zornig. Freundliche Worte bringen gleichfalls ihr Abbild im Gemüt des Menschen hervor: Sie erheitern, besänftigen und trösten ihn.
Blaise Pascal (1623 - 1662), französischer Religionsphilosoph und Naturwissenschaftler, Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung
Der Gemütszustand, in dem wir am häufigsten sind, ist eine Kraft, die Ereignisse für oder gegen uns lenkt.
Prentice Mulford (1834 - 1891), US-amerikanischer Journalist, Erzieher, Goldgräber und Warenhausbesitzer