30 Zitate und 1 Gedicht über Gemeinheit, Niedertracht.
Viele verlangen, während sie einem übel mitspielen, daß man bei Strafe ihres Hasses so klug sei, ihrer Niedertracht keine Hindernisse in den Weg zu stellen, und zu gleicher Zeit sie nicht als niederträchtig erkenne.
Giacomo Leopardi (1798 - 1837), ital. Dichter, Essayist und Philologe, bedeutender Erneuerer der italienischen Literatursprache
Quelle: Leopardi, Gedanken (Pensieri), 1845. Deutsch v. Dr. Richard Peters, Fackelreiter-Verlag, Hamburg-Bergedorf 1928
Nur die gemeinen Nadelstiche des Lebens machen das Gesicht unwirsch und trübe; die große Tragik kann es sogar verschönern.
Oskar von Redwitz (1823 - 1891), Oskar Freiherr von Redwitz, deutscher Schriftsteller
Quelle: Redwitz, Hymen. Ein Roman, 1887
Gemeinheit verträgt sich nur so lange mit ihresgleichen, solange sie sich davon irgendeinen Nutzen verspricht.
Wilhelm Vogel (19./20. Jh.), deutscher Aphoristiker
Quelle: Vogel, Im zeitlosen Strome. Randbemerkungen des Lebens, 1913
Hast du eine Herzenswunde
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter
Die Leichtigkeit, womit irgend jemand eine Gemeinheit bei anderen für wahrscheinlich hält, ist meistens auch der beste Maßstab für seinen eigenen moralischen Wert.
József Eötvös (1813 - 1871), Baron József Eötvös von Vásárosnamény, einer der führenden Schriftsteller und Politiker Ungarns; gründete nach dem Vorbild der Pariser École normale supérieure die Lehrerbildungsanstalt Baron-József-Eötvös-Kollégium
Mit großen und schönen Vorstellungen sollen wir gerüstet sein; denn überall umgibt uns das Gemeine wie eine Atmosphäre, sofort bereit, in jede Lücke hineinzudringen.
Johann Jakob Mohr (1824 - 1886), deutscher Epigrammatiker, Dramatiker, Aphoristiker, Erzähler und Pädagoge
Quelle: Mohr, Gedanken über Leben und Kunst, 1879
Für gemeine Gedanken gibt es weder Filter noch Klärgruben.
© Daniel Mühlemann (*1959), Naturfotograf, Aphoristiker und Übersetzer
Diplomatie schönt Niedertracht.
© Raymond Walden (*1945), Kosmopolit, Pazifist und Autor
Quelle: Walden, Sentenzen von Freiheit, Angelika Lenz Verlag, 2005
Nichts klagt uns Menschen so sehr an als die heruntergekommene Bedeutung des Wortes »Gemeinheit«.
Peter Sirius (1858 - 1913), eigentlich Otto Kimmig, deutscher Gymnasialprofessor, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Sirius, Tausend & Ein Gedanken, 1899. Originaltext
Man schämt sich einer Gemeinheit ganz besonders,
wenn es nicht gelingt, sie gründlich auszuführen.
© Alexander Fürstenberg (*1913), russischer Ingenieur für Radiotechnik
Quelle: Genin, Samowahrheiten – Aphorismen aus der Sowjetunion, Eulenspiegel Verlag, Berlin 1982