56 Zitate und 2 Gedichte über Gemeinsamkeit.
Wenn ein Hund bellt, bellen alle mit.
Talmud mündliche Lehre der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums nach der Babylonischen Gefangenschaft
Quelle: Midrasch Raba. Zu Mose 31
Du und ich ergeben nicht immer wir.
© Walter Ludin (*1945), Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor, Mitglied des franziskanischen Ordens der Kapuziner
Was ist heilig? Das ist's, was viele Seelen zusammen
Bindet; bänd es auch nur leicht, wie die Binse den Kranz.
Was ist das Heiligste? Das, was heut und ewig die Geister,
Tiefer und tiefer gefühlt, immer nur einiger macht.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827. Vier Jahreszeiten. Herbst
Die beste Schule des Gemeingeistes und somit der Vaterlandsliebe ist die Körperschaft. In dem geringeren Kreis derselben übt und lernt sich in beschränkteren und überschaulicheren Verhältnissen die wahre Freiheit, die Liebe zur wahren Gleichheit und zugleich die Unterordnung und der Gehorsam, mit einem Wort, der Gemeingeist.
August Boeckh (1785 - 1867), deutscher klassischer Philologe, Begründer der historischen Altertumswissenschaft
Der Gemeinsinn ist etwas Naturnotwendiges. Er ist die von dem Menschen gefühlte Notwendigkeit, daß man sich an andere Menschen anschließen muß, weil sie die gleichen Lebensziele verfolgen. Eine höhere Stufe ist vorhanden, wenn jemand seinen Eigennutz überwindet aus Rücksicht auf die Wohlfahrt des ganzen Volkes.
Max Haushofer (1840 - 1907), deutscher Schriftsteller
Die menschliche Gemeinsamkeit, die Solidarität läßt sich verkennen, aber sie läßt sich nicht aufheben!
Ferdinand Lassalle (1825 - 1864 (erlegen im Duell)), geboren als Ferdinand Johann Gottlieb Lassal, deutscher Schriftsteller, sozialistischer Politiker im Deutschen Bund und einer der Wortführer der frühen deutschen Arbeiterbewegung
Zwei Segel
Zwei Segel, erhellend
Die tiefblaue Bucht!
Zwei Segel, sich schwellend
Zu ruhiger Flucht!
Wie eins in den Winden
Sich wölbt und bewegt,
Wird auch das Empfinden
Des andern erregt.
Begehrt eins zu hasten,
Das andre geht schnell,
Verlangt eins zu rasten,
Ruht auch sein Gesell.
Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), Schweizer Novellist, Dichter und Epiker
Ein ungeheurer, gemeinsamer Schmerz verwischt, wie das Licht die Finsternis, was die Gemüter sonst beschäftigte.
Hermann Heiberg (1840 - 1910), deutscher Schriftsteller
Quelle: Heiberg, Menschen untereinander, 1888