557 Zitate und 9 Gedichte über Gerechtigkeit.
Gerechtigkeit muss besteh'n, und sollt' die ganze Welt zugrunde geh'n!
Originaltext: Fiat justitia, pereat mundus!
Keine wahre Liebe ohne Gerechtigkeit
und keine wahre Gerechtigkeit ohne Liebe.
Adolph Kolping (1813 - 1865), genannt Gesellenvater, deutscher katholischer Theologe (Kolpingwerk)
Wir schwören deshalb vor aller Welt
auf diesem Appellplatz,
an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein,
wenn auch der letzte Schuldige
vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus
mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt
des Friedens und der Freiheit
ist unser Ziel.
Schwur der Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald am 19. April 1945
Sie ist schon seit langer Zeit gerichtet, verurteilt, diese alte Gesellschaft. Möge ihr Gerechtigkeit widerfahren! Möge sie zertrümmert werden, diese alte Welt, wo die Unschuld zu Grunde ging, wo der Zynismus gedieh, wo der Mensch durch den Menschen exploitiert wurde! Mögen sie von Grund aus zerstört werden, diese übertünchten Grabstätten, wo die Lüge und die Unbilligkeit residierten!
Heinrich Heine (1797 - 1856), Christian Johann Heinrich Heine (Harry Heine), deutscher Dichter und Romancier, ein Hauptvertreter des Jungen Deutschland, Begründer des modernen Feuilletons
Quelle: Heine, Lutetia. Berichte über Politik, Kunst und Volksleben, 1854. Vorrede zur französischen Ausgabe
Fehlt einem Staate die Gerechtigkeit, was ist er denn anderes als eine große Räuberbande!
Augustinus Aurelius (354 - 430), Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenvater und Heiliger
Quelle: Augustinus, Vom Gottesstaat (De civitate Dei), 413-426. 4.4
Wir wollen uns dessen aber nicht rühmen, daß wir die Ältesten sind, sondern darauf bedacht sein, stets die Gerechtesten zu sein.
Voltaire (1694 - 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
Quelle: Voltaire, Geschichte von Jenni oder Der Atheist und der Weise (Histoire de Jenni ou l'athée et le sage), 1775
Wie Gerechtigkeit so häufig der Deckmantel der Schwäche ist, so greifen billig denkende, aber schwache Menschen mitunter aus Ehrgeiz zur Verstellung und benehmen sich ersichtlich ungerecht und hart — um den Eindruck der Stärke zu hinterlassen.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, 2. erweiterte Auflage 1886 (EA: 1878). Zweiter Band. Erste Abteilung. Vermischte Meinungen und Sprüche