552 Zitate und 9 Gedichte über Gerechtigkeit.
Recht und Gerechtigkeit, das ist etwa so wie Mond und Sonne.
Steht das Recht auf, geht die Gerechtigkeit unter.
© peter e. schumacher (1941 - 2013), Aphorismensammler und Publizist
Seht, so lohnet sich der mit vielem Bösen, der, andern
Schaden zu bringen, sich selbst mit Pein und Übel beladet.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Reineke Fuchs, Versepos, 1794. Zehnter Gesang
Es ist leicht, ein gütiger Mensch zu sein;
aber es ist sehr schwer, ein gerechter Mensch zu sein.
Victor Hugo (1802 - 1885), Victor-Marie Hugo, franz. Schriftsteller, politisch engagiert, Mitglied der Académie Française
Es ist die große Sache aller Staaten
Und Thronen, daß gescheh', was rechtens ist,
Und jedem auf der Welt das Seine werde;
Denn da, wo die Gerechtigkeit regiert,
Da freut sich jeder, sicher seines Erbs,
Und über jedem Hause, jedem Thron,
Schwebt der Vertrag, wie eine Cherubswache.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Demetrius. Fragment, 1805; uraufgeführt in Weimar am 15. Februar 1857. Erster Aufzug, Demetrius
Nicht soll in unseren Reihen der Starke herrschen und der Schwache ihm dienen, sondern der Gerechte führt, und der Freie wird ihm gerne gehorchen.
Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), deutscher Professor für Theologie und Verleger, wegen seiner antinapoleonischen Flugschrift "Geist der Zeit" von 1806 bis 1809 im Asyl in Stockholm
So viel Herrschaft über sich selbst besitzen, um andere nach sich selbst zu beurteilen, und gegen andere handeln, wie wir möchten, daß gegen uns gehandelt würde, das ist es, was man die Lehre von der Menschlichkeit nennt.
Konfuzius (551 - 479 v. Chr.), latinisierter Name für Kongfuzi, K'ung-fu-tzu, »Meister Kong«, eigentlich Kong Qiu, K'ung Ch'iu, chinesischer Philosoph
Die »bessern Köpfe« ladest du
Zu dir, mich aber nicht dazu.
Gleichwohl sollst du von mir nicht übergangen sein,
Lad' ich einmal die »schlechtern« ein.
Johann Caspar Häfeli (1754 - 1811), Schweizer Theologe und Epigrammdichter
Die Gerechtigkeit und die Wahrheit sind zwei so feine Punkte, daß unsere Instrumente viel zu stumpf sind, um sie genau zu treffen. Wenn sie sie treffen, so zerdrücken sie den eigentlichen Punkt und stützen sich ringsumher mehr auf das Falsche als auf das Wahre.
Blaise Pascal (1623 - 1662), französischer Religionsphilosoph und Naturwissenschaftler, Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung
Quelle: Pascal, Gedanken über die Religion und einige andere Gegenstände (Pensées sur la religion et sur quelques autres sujets), 1656-1662; Erstdruck 1669/70
Vorurteile
Nichts ist im Leben wirklich wichtig.
Mal ist was falsch - mal ist was richtig!
Der einzig kleine Unterschied:
Durch welche Brille man es sieht
Um einen andern zu verstehn,
muß man ihn erst mal richtig sehn!
Man urteilt schnell - nur so von außen
und läßt die Fairneß gerne draußen
Manch Urteil ist mehr schlecht als recht!
Man selbst hält sich für gut und echt,
Die Bösen, das sind nur die andern
da wir den Pfad der Tugend wandern!
Doch, wenn wir einmal in uns gehen
und richtig in den Spiegel sehen,
geh'n mit uns selbst mal ins Gericht:
Dann seh'n wir unser wahr' Gesicht!
Auch wir haben Narben, Beulen, Falten,
die wir vom Lebenskampf erhalten.
Wir waren auch nicht stets die besten,
und mancher Fleck ziert uns're Westen!
Wir nehmen manchmal uns zu wichtig,
urteilen falsch - und selten richtig.
Der einzig kleine Unterschied:
Durch welche Brille man es sieht!
Und die Moral von dem Gedicht:
Verurteil' Deinen Nächsten nicht!
Denn ob wir tadeln oder loben:
Das letzte Urteil kommt von oben!
© Willy Meurer (1934 - 2018), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto
Die Gerechtigkeit bringt reine Ordnung, aber man möchte uns gar zu gern jede dumme Ordnung für Gerechtigkeit verkaufen.
Johann Gottfried Seume (1763 - 1810), deutscher Schriftsteller, unternahm 1801/02 seine berühmte Fußreise nach Sizilien (»Spaziergang nach Syrakus«)