2274 Zitate und 159 Gedichte über Glück.
Die Seele bekommt alles Einförmige satt,
auch das vollkommene Glück.
Henri Stendhal (1783 - 1842), eigentlich Marie Henri Beyle, franz. Schriftsteller, Militär und Politiker; früher Vertreter des literarischen Realismus
Quelle: Stendhal, Über die Liebe (De l'Amour), 1822
Das Glück ist blind, heißt es. Aber diejenigen, die ihm hinterherlaufen, sind auch blind. So ist Fortuna denn die Blinde unter Blinden.
Friedrich Hebbel (1813 - 1863), Christian Friedrich Hebbel, deutscher Dramatiker und Lyriker
Das Unglück ist es, worauf das Glück beruht. Das Glück ist es, was das Unglück birgt. Wer kennt das Ende?
Aus dem Zen-Buddhismus Das Zen entstand im 5. Jahrhundert in China aus Meditationsbuddhismus und Taoismus
Das Glück benötigt oft keine Worte, statt aus schweigt es sich ein.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Es geht mit unserem Glück wie mit Gemälden. Die Nähe drängt zu gewaltig auf uns; wir müssen in der gehörigen Entfernung stehen, um die Schönheit recht zu fühlen und zu genießen.
Sophie Mereau (1770 - 1806), Sophie Friederike Mereau, Schriftstellerin der deutschen Romantik
Quelle: Mereau, Betrachtungen
Läuterung
Wo war, wo ist, wo wird sie sein,
Die Stunde, wahrem Glück erlesen?
Sie ist nicht und sie wird nicht sein,
Denn sie ist immer nur gewesen!
Wir mäkeln viel, bis sie entrinnt,
Sie däucht uns schön, wenn wir sie missen,
Und daß wir glücklich waren, wissen
Wir erst, wenn wir es nimmer sind.
Wo ist der Mann, wann wird er kommen,
Den alle Tugendzierden adeln?
Steht er dir nah, noch so vollkommen,
Doch weißt du dieß und das zu tadeln;
Erst wenn er schied und nimmer kehrt,
Erglänzen hell dir seine Gaben,
Und eines Menschen ganzen Werth
Zu kennen, müßt ihr ihn begraben.
Was lieb dir, wird dir lieber sein,
Noch schmerzlich lieber durch die Ferne;
Blick auf! wie schlingt sie glänzend rein
Den goldnen Zauber um die Sterne!
Sie webt die blaue Schleierluft
Um des Gebirges schroffe Zinnen,
Daß eingehüllt in weichen Duft
Die Härten des Gesteins zerrinnen.
Blick nieder, wo von ihrem Gruß
Die Friedhofhügel wogend schwellen,
Des dunkeln Stromes grüne Wellen,
Der so viel Liebes scheiden muß!
Sie spülen Makel weg und Fehle, –
Und wie ein Schwan beim Wellenschein,
Im Drüberflug ahnt deine Seele:
Hier bad' ich einst den Fittig rein.
Anastasius Grün (1806 - 1876), eigentlich Anton Alexander Graf von Auersperg, Pseudonym: Anastasius Grün, slowenisch Zelenec, Politiker und als deutschsprachiger politischer Lyriker einflussreicher und gefeierter Vertreter der österreichischen liberalen politischen Poesie; galt als Vorkämpfer für die Freiheit in der Zeit des Vormärz